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Wirtschaft nach dem Küfa-Prinzip

Wie hat das Jahr 2024 begonnen? Leere Staatskassen trotz Zunahme des Superreichtums, Aufrüstung, Überschwemmungen nie gekannten Ausmaßes. Es sind alles Dinge, die irgendwie miteinander zusammenhängen.

Leider wird die Ursache von der Politik nicht angetastet und vertuscht. Schuld daran ist der Markt, diese Symbiose aus Wirtschafts- und Finanzsystem. Diese Symbiose hat uns in den letzten 250 Jahren zu Wohlstand geführt aber sie muss jetzt beendet werden, weil der Kollaps droht, wenn wir so weiterwirtschaften. Seit 50 Jahren suchen Politiker und Ökonomen nach Alternativen für das unendliche Wachstum, jedoch wissen wir, dass es nicht möglich ist, in dieses System einzugreifen. Hierfür haben wir doch auch genug Beweise, denn es zeichnet sich keine Entspannung ab.

Am Beispiel des Klimawandels lässt sich der eigentliche Widerspruch am besten erklären. Die Erwärmung der Meere, die immer höhere Niederschlagsmengen verursacht, ist darauf zurückzuführen, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre durch die Emissionen, vor allem aus Industrie und Verkehr, von Jahr zu Jahr weiter zunimmt.

Eigentlich müssten wir diese Emissionen sofort stoppen, d.h. die Wirtschaft müsste schnellstens auf vielleicht 70 Prozent heruntergefahren werden. Wir Menschen würden das ohne weiteres ertragen können, unser Lebensstandard würde wieder auf den Stand von vielleicht 1980 zurückfallen aber schließlich hatten wir damals auch schon das Gefühl von Wohlstand. Alle technischen Errungenschaften wie Internet oder Satellitennavigation würden wir natürlich behalten.

In diesem Falle jedoch würde das Finanzsystem in Panik geraten, wie bei jedem schon viel kleineren Anlass. Das Finanzsystem gibt der Wirtschaft Kredite und erwartet, dass diese Kredite bedient werden. Wenn das Wirtschaftswachstum nachlassen würde, könnte die Wirtschaft diese Finanzleistungen nicht mehr in vollem Maße erfüllen.

Das Finanzsystem würde der Wirtschaft dann keine Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen und es käme zu einer Wirtschaftskrise unvorstellbaren Ausmaßes. Das wollen natürlich die Politiker um jeden Preis vermeiden und deshalb machen wir unbeirrt weiter mit dem Versuch, das Wachstum fortzusetzen. Das Problem ist natürlich auch, dass wir es als Verzicht auf Wohlstand empfinden würden, wenn wir unseren Konsum reduzieren müssten.

Die Aufgabe der Wirtschaft

Eigentlich sollte es ja so sein, dass die Wirtschaft dazu da ist, das zu produzieren, was wir Menschen brauchen. Wenn wir einmal viel brauchen, weil viele Menschen geboren wurden, dann wird mehr produziert und wenn wir sehen, dass wir uns wegen des Erhalts unserer Erde einschränken müssen, dann würde einfach weniger produziert werden. Dies wäre der Idealfall.

Meine Überlegungen gehen in die folgende Richtung: Alles, was wir Menschen benötigen, die Rohstoffe und die Energie, die in der Wirtschaft gebraucht werden, sind ja eigentlich ursprünglich Geschenke der Erde und der Sonne. Wenn wir das Wasser aus dem Brunnen schöpfen, müssen wir der Erde nichts dafür bezahlen. Ebenso ist es mit der Kohle, dem Erz oder dem Korn. Read More

Stell dir vor, alle Menschen würden darüber hinaus noch freiwillig arbeiten. Dann könnten all die produzierten Güter einfach als Geschenke weggeben werden. Dann müsste es kein Wachstum geben, jeder würde sich nur das nehmen, was er braucht, um ein glückliches und zufriedenes Leben führen zu können.Read More Weil kein Interesse daran besteht, mehr zu verschenken als nötig, gäbe es keine Werbung, keine Rabattaktionen und keine geplante Obsoleszenz. Kein Mensch wäre ausgeschlossen.

Ein Beispiel, welches seit vielen Jahren auf diese Weise funktioniert, sind die Volksküchen, die „Küchen für alle“ oder „Küfas“, bei denen die „Rohstoffe“ kostenlos aus den Supermarktcontainern kommen.Read More

Freiwillige bereiten das Essen zu, welches dann einfach verteilt werden kann. Diejenigen, die sich nur wenig nehmen, weil sie wenig Hunger haben, empfinden das nicht als Verzicht oder Benachteiligung. Wenn hingegen das Essen zu einem festen Preis abgegeben würde, wie es in der heutigen Wirtschaft üblich ist, dann würde jeder darauf bestehen, auch die entsprechende Menge zu bekommen. Das ist der grundlegende Unterschied. Wenn wenig Essen gebraucht wird, dann wird einfach wenig gekocht.

Die Lösung der globalen Probleme

Wenn also alle Menschen auf der Welt freiwillig arbeiten würden, würden wir die Waren im Supermarkt geschenkt bekommen und dafür schenken wir am nächsten Tag unsere Arbeit an andere Menschen zurück. Das Eigentum aller Menschen müsste dafür überhaupt nicht angetastet werden, es wäre demzufolge eine vollkommen friedliche Revolution.

Das Wichtigste dabei ist auch, dass hierfür nicht in das oben beschriebene System des Marktes eingegriffen werden muss, die Veränderung würde quasi von außen kommen. Das Ergebnis wäre, dass das Finanzsystem nicht mehr benötigt wird und es sich einfach auflösen könnte, denn es schafft keinerlei materielle Werte. Die frei werdenden Immobilien würden zur Linderung der Wohnungsnot beitragen und die Beschäftigten gehen in die Wirtschaft, sodass dann wahrscheinlich eine Zwei- oder Dreitagewoche ausreicht.

Für die Umsetzung dieses Programmes müssten bloß alle Menschen weltweit gefragt werden: „Bist du bereit, freiwillig zu arbeiten, wenn du alles, was du für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchst, geschenkt bekommst?“

Weil alle Voraussetzungen dazu vorhanden sind und keine anderen Vorbereitungen nötig wären, könnte dieses Prinzip eigentlich jederzeit umgesetzt werden. Auch in diesem Jahr wäre es schon möglich.

Was jetzt dringend nötig wäre, ist die Verbreitung dieser Idee und der Beginn der Diskussion darüber.

Das ist meine private Website.

Eberhard Licht

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Kontakt: post@LetUsBe.One

Chatgpt zu Superreichen in einer utopischen Gesellschaft

Frage an Chatgpt:

Wären superreiche Menschen bereit, ein einfaches Leben zu führen, wenn eine utopische Gesellschaftsordnung errichtet würde, in der alle Menschen freiwillig arbeiten und alle Waren deshalb gratis wären?

In einer solchen Wirtschaft gibt es ja keinen Wettbewerb mehr, in dem Menschen Statussymbole zeigen müssen, um sich hervorzuheben. Das bedeutet, dass der Kapitalismus überwunden ist und es überhaupt keinen Markt gibt, auf dem man kapitalistische Prinzipien verwirklichen kann.

Diese Gesellschaft hat auch überhaupt nichts mit kommunistischen Experimenten im 20. Jahrhundert zu tun, denn auch im real existierenden Sozialismus gab es Markt und Wettbewerb.

Antwort von Chatgpt:

Unter den von dir beschriebenen Bedingungen einer utopischen Gesellschaft, in der alle Menschen freiwillig arbeiten und alle Waren nach Bedarf gratis abgegeben werden, wäre das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld radikal anders als in jeder bisher existierenden Gesellschaftsordnung, einschließlich der historischen kommunistischen Experimente. In einer solchen Gesellschaft würden die traditionellen Anreize und Strukturen des Kapitalismus komplett fehlen. Hier sind einige Überlegungen dazu, ob superreiche Menschen bereit wären, ein einfaches Leben zu führen:

  1. Veränderte Werte und Normen:
    • Statussymbole und Wettbewerb: Ohne Markt und Wettbewerb gäbe es keine Notwendigkeit, sich durch Statussymbole hervorzuheben. In einer Gesellschaft ohne Geld und Kapital wären Reichtum und materielle Besitztümer bedeutungslos, was die Motivation, Reichtum anzuhäufen, stark reduzieren könnte.
    • Neue soziale Normen: Die Werte und Normen der Gesellschaft würden sich ändern, um Kooperation und Gemeinschaftsorientierung zu betonen. Superreiche Menschen könnten sich an diese neuen Normen anpassen, besonders wenn sie sehen, dass materielle Besitztümer keinen sozialen Vorteil mehr bieten.
  2. Psychologische Anpassung:
    • Selbstverwirklichung und Anerkennung: In einer Gesellschaft, in der alle freiwillig arbeiten, könnten Menschen Selbstverwirklichung und Anerkennung durch ihren Beitrag zur Gemeinschaft finden, statt durch materiellen Wohlstand. Superreiche könnten ihre Energie und Fähigkeiten in gemeinnützige oder kreative Projekte investieren.
    • Lebensqualität und Zufriedenheit: Studien zeigen, dass ab einem bestimmten Punkt mehr Reichtum nicht unbedingt zu mehr Zufriedenheit führt. Eine Gesellschaft, die auf Freiwilligkeit und gemeinschaftlichem Wohlstand basiert, könnte langfristig eine höhere Lebensqualität bieten, was die Bereitschaft zur Anpassung erhöhen könnte.
  3. Ideologische Akzeptanz:
    • Bildung und Bewusstsein: Die Akzeptanz eines einfachen Lebens könnte durch Bildung und ein tiefes Verständnis der neuen Gesellschaftsordnung gefördert werden. Wenn die Vorteile einer solchen Gesellschaft klar kommuniziert und verstanden werden, könnte die Bereitschaft zur Anpassung steigen.
    • Vorbildfunktion: Einige superreiche Menschen könnten eine Vorbildfunktion übernehmen und den Übergang zu einem einfachen Leben aktiv unterstützen, was andere ermutigen könnte, diesem Beispiel zu folgen.
  4. Soziale und Gemeinschaftliche Strukturen:
    • Gemeinschaftliche Unterstützung: Die neue Gesellschaftsordnung würde vermutlich starke gemeinschaftliche Strukturen und Unterstützungssysteme fördern. Superreiche Menschen könnten sich in diese Strukturen integrieren und ihre Fähigkeiten und Ressourcen nutzen, um die Gemeinschaft zu stärken.
    • Verlust an Macht und Einfluss: Ein wesentlicher Aspekt wäre der Verlust an Macht und Einfluss, den Reichtum mit sich bringt. In der neuen Gesellschaft würden diese Formen von Macht nicht mehr existieren, was eine bedeutende Anpassung erfordert. Allerdings könnten ehemalige Superreiche ihre Führungskompetenzen in neuen, nicht-hierarchischen Strukturen einbringen.

Zusammengefasst ist es unter den beschriebenen Bedingungen durchaus möglich, dass superreiche Menschen bereit wären, ein einfaches Leben zu führen. Diese Bereitschaft hängt von der Attraktivität der neuen sozialen und wirtschaftlichen Strukturen, der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und der Anerkennung in der Gemeinschaft sowie von der erfolgreichen Anpassung der Werte und Normen der Gesellschaft ab. In einer vollständig freiwilligen und bedarfsorientierten Gesellschaft könnten sich die Motivation und Zufriedenheit aus neuen Quellen speisen, was den Übergang erleichtern würde.

Vielen Dank, Chatgpt. Die Frage stellte Eberhard Licht.

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The alarm bells are ringing

The fact that repairing the damage caused by climate change and wars are the surest source of further economic growth should now be ringing alarm bells around the world. Wars are now legitimate, they are no longer generally condemned but democracies support them with arms supplies. And the damage to the climate is getting worse because more and more carbon dioxide is still being emitted every year.

Our political leaders are committed to capitalism and they have no other solution than capitalism with its infinite growth. That is why it is now up to us citizens to take action. But protests are not enough. We have to present the politicians with a solution on how to get out of this global crisis and we have to take a step into the future now. If there is no known economic system that can replace capitalism, then we have to see what a utopia has to offer.

People are ready for a utopia. We are on the threshold of the third millennium. We are beginning to colonise the moon and we know at the same time what is happening on the other side of the earth. But we are clinging desperately to an economic system whose origins go back almost to the Middle Ages.

The basic contradictions of the capitalist system cannot be resolved within this system. People continue to consume out of fear of losing their prosperity, even though they realise that this consumption is driving climate change and neo-colonialism. How are we supposed to limit ourselves when we are being encouraged to buy more and more by adverts around the clock? Recently, artificial intelligence has been used to adapt these adverts to our personal interests in such a way that we will soon no longer be able to perceive them as advertising. I am mainly talking here about people in the global North, but the demand of advertising to consume more and more is certainly present worldwide.

What would happen if we actually bought less so that the economy could be scaled down to perhaps 70 per cent in order to significantly reduce greenhouse gas emissions and the extraction of raw materials in the Global South?

In this case, the financial system would panic, as it does on every much smaller occasion. The financial system lends to the economy and expects these loans to be honoured. If economic growth were to slow down, the economy would no longer be able to fulfil these financial services in full. The financial system would then no longer provide the economy with funds and an economic crisis of unimaginable proportions would ensue.

It is precisely for this reason that there can be no gradual transformation from within, as proposed by many authors of post-growth ideas.

It follows that we must now leap over our shadows. There is no doubt that familiar paths such as socialism will not lead to a solution. We must now turn to a utopian idea. But more importantly, we must turn to an almost unthinkable path that allows us to realise this utopian idea in the short term.

The future economy must be an economy in which all people are securely provided for and do not have to fear unemployment. It must be an economy in which no one is tempted to take more than they really need. And it must be an economy that is independent of the financial system, which forces the economy to grow.

We think that we have to create certain conditions for a transformation. But all the conditions are there. We have the most modern technology, we have the necessary means of production and we have the people who go about their daily work.

We also don’t have to come up with complicated tax laws to redistribute wealth. All we have to do is change the framework conditions for the economy so that it starts by itself to produce only what people really need in order to live a happy and contented life.
This form of economy has already proven itself in thousands of practical applications, namely wherever people work voluntarily. This is the prerequisite for the functioning of supply structures of grassroots movements. In the people’s kitchens, the „kitchens for all“ or „Küfas“, this form of economy can be observed in many cities at any time.

It is a complete economic cycle; there are raw materials, production and distribution.

The principle is very simple. Everyone works voluntarily. This is not unusual because today the proportion of voluntary work worldwide is around 40 per cent and rising. People working in the voluntary sector often do a better job than those who are paid for it.

If the raw materials were also free, then all goods could be given away to everyone. This is the prerequisite for ensuring that no one is asked to take more than they really need. Then no one would be excluded too.

Now, of course, many people say that this is not possible because of our greed. But we have to remember that the moment we start working voluntarily, other conditions prevail. There is no longer any competition and therefore the conditions are the same as in the private sector, where greed is largely excluded. Moreover, this risk is small compared to the certainty of what will happen to our world if we do nothing.

Are all raw materials free? Yes, of course, because we don’t have to pay the earth or the sun for them.

For many people, this is not so easy to understand. They argue that the owner of the land on which the raw materials are extracted makes a living from selling these raw materials. Or they say that the farmer has to make an advance payment in order to harvest the grain.

In the form of economy described here, the owner of the land would not need any income at all because he receives his livelihood for free. And the farmer also provides the preliminary work by means of voluntary labour; he also receives his entire livelihood for free, of course.

We can therefore conclude that all the prerequisites for the conversion of the economy are in place.

What happens to the financial system? It would then dissolve all by itself because it is simply no longer needed. Because it does not create any material value, people will not miss it at all. The freed-up properties will help to alleviate the housing shortage and the former employees will help in the economy so that a 20-hour week will probably suffice.

Money is the scarcity factor that makes us want more and more of it and motivates us to get as much as we can for our money. The opposite of this is abundance, the good feeling of actually being able to take an infinite amount (which of course no one will do later). The former leads to unbridled consumption, the latter to frugality, without the feeling of renunciation.

And then something very special happens. Because the entrepreneurs can no longer make a profit, they gradually lose interest in their property, because they are still responsible for it. When their interest is completely extinguished, everything becomes common property again.

This simple and absolutely logical question could change the world:

„Are you ready to work voluntarily if you are given everything you need for a contented and happy life for free?“ Who would say no?

The genius of this programme is that the transition can take place at any time, as soon as everyone declares their willingness to work voluntarily. That could theoretically happen this year.

We really need to start discussing it now.

Here is a free, easy-to-read book on the political, economic and philosophical foundations of this idea.

 

 

 

Berlin, January 2024

Eberhard Licht

E-mail: post@LetUsBe.One

Sind wir nicht selbst Schuld an unserer Situation?

In den letzten Tagen gingen Hunderttausende gegen rechts auf die Straße. Die Regierung ist ratlos darüber, was nun zu tun ist.

Der CDU-Vorsitzende rät den Menschen, in die vorhandenen Parteien einzutreten. Soll das die Lösung sein?

Die Tatsache, dass die Reparatur der vom Klimawandel verursachten Schäden sowie Kriege die sicherste Quelle für weiteres Wirtschaftswachstum sind, müsste jetzt weltweit die Alarmglocken schrillen lassen. Kriege sind inzwischen legitim, sie werden nicht mehr generell verurteilt sondern Demokratien unterstützen sie mit Waffenlieferungen. Und die Klimaschäden werden immer größer, weil noch immer jährlich mehr und mehr Kohlendioxid emittiert wird.

Unsere politischen Führer haben sich dem Kapitalismus verschrieben und sie haben keine andere Lösung parat als den Kapitalismus mit seinem unendlichen Wachstum. Deshalb sind wir Bürger gefragt.

Aber Proteste reichen nicht aus. Wir müssen den Politikern einen Weg präsentieren, wie wir aus dieser globalen Krise heraus kommen und wir müssen jetzt den Schritt in die Zukunft wagen. Wenn es kein bekanntes Wirtschaftssystem gibt, welches den Kapitalismus ablösen kann, dann müssen wir schauen, was die Utopie bietet.

Die Menschen sind bereit für eine Utopie. Wir stehen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wir beginnen damit, den Mond zu besiedeln und wissen im Augenblick, was auf der anderen Seite der Erde passiert. Aber wir klammern uns krampfhaft an ein Wirtschaftssystem, dessen Ursprünge bis fast zum Mittelalter zurückreichen.

Die Grundwidersprüche des kapitalistischen Systems sind innerhalb dieses Systems nicht lösbar. Die Menschen konsumieren aus Angst vor Wohlstandsverlust immer weiter, obwohl sie spüren, dass dieser Konsum den Klimawandel und den Neokolonialismus vorantreibt. Wie sollen wir uns auch einschränken, wenn wir rund um die Uhr mit Werbung aufgefordert werden, immer mehr zu kaufen.

Neuerdings wird diese Werbung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz so an unsere persönlichen Interessen angepasst, dass wir sie bald nicht mehr als Werbung wahrnehmen können. Ich spreche hier hauptsächlich von den Menschen im globalen Norden aber die Aufforderung der Reklame, um mehr und mehr zu konsumieren, ist sicher weltweit vorhanden.

Was würde denn passieren, wenn wir tatsächlich weniger kaufen würden, damit die Wirtschaft auf vielleicht 70 Prozent heruntergefahren werden kann, um den Ausstoß von Treibhausgasen und die Rohstoffextraktion des globalen Südens signifikant zu reduzieren?

In diesem Falle würde das Finanzsystem in Panik geraten, wie bei jedem schon viel kleineren Anlass. Das Finanzsystem gibt der Wirtschaft Kredite und erwartet, dass diese Kredite bedient werden.

Wenn das Wirtschaftswachstum nachlassen würde, könnte die Wirtschaft diese Finanzleistungen nicht mehr in vollem Maße erfüllen. Das Finanzsystem würde der Wirtschaft dann keine Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen und es käme zu einer Wirtschaftskrise unvorstellbaren Ausmaßes.

Genau aus diesem Grund kann es keine allmähliche Transformation von innen heraus geben, wie sie viele Autoren von Postwachstumsideen vorschlagen.

Daraus folgt, dass wir jetzt über unseren Schatten springen müssen. Bekannte Wege wie der Sozialismus führen nicht zur Lösung, daran besteht eigentlich kein Zweifel. Wir müssen uns jetzt einer utopischen Idee zuwenden. Aber was noch wichtiger ist, wir müssen uns einem nahezu undenkbaren Weg zuwenden, der uns die kurzfristige Verwirklichung dieser utopischen Idee erlaubt.

Die zukünftige Wirtschaft muss eine Wirtschaft sein, in der alle Menschen sicher versorgt sind und sie keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben müssen. Es muss eine Wirtschaft sein, in der niemand verleitet wird, sich mehr zu nehmen als er wirklich braucht. Und es muss eine Wirtschaft sein, die unabhängig vom Finanzsystem ist, welches die Wirtschaft zum Wachstum zwingt.

Wir denken, dass wir bestimmte Voraussetzungen für eine Transformation schaffen müssen. Aber alle Voraussetzungen sind da. Wir haben die modernste Technologie, Wir haben die benötigten Produktionsmittel und wir haben die Menschen, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

Wir müssen uns auch keine komplizierten Steuergesetze ausdenken, um den Reichtum umzuverteilen. Wir müssen nur die Randbedingungen für die Wirtschaft so ändern, dass sie von ganz alleine beginnt, nur noch das zu produzieren, was die Menschen wirklich brauchen, um zufrieden und glücklich leben zu können.

Diese Wirtschaftsform hat sich bereits in tausenden von praktischen Anwendungen bewährt, nämlich überall dort, wo die Menschen freiwillig arbeiten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Versorgungsstrukturen von Graswurzelbewegungen funktionieren. In den Volksküchen, den „Küchen für Alle“ oder „Küfas“ kann diese Wirtschaftsform in vielen Städten jederzeit beobachtet werden.

Es handelt sich dabei um einen vollständigen Wirtschaftskreislauf, es gibt Rohstoffe, eine Produktion und eine Verteilung.

Das Prinzip ist sehr einfach. Alle Menschen arbeiten freiwillig. Das ist nicht ungewöhnlich denn heute beträgt der Anteil ehrenamtlicher Arbeit weltweit ungefähr 40 Prozent, mit steigender Tendenz. Die im ehrenamtlichen Bereich tätigen Menschen machen ihren Job oft besser als diejenigen, die dafür bezahlt werden.

Wenn die Rohstoffe dazu noch kostenlos sind, dann könnten alle Waren an alle Menschen verschenkt werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass kein Mensch aufgefordert wird, sich mehr zu nehmen als was er wirklich benötigt. Dann wäre auch kein Mensch mehr ausgeschlossen.

Jetzt sagen natürlich viele, dass das auf Grund unserer Gier nicht möglich ist. Aber wir müssen daran denken, dass in dem Moment, in dem wir beginnen, freiwillig zu arbeiten, andere Bedingungen herrschen. Es gibt keinen Wettbewerb mehr und somit liegen dann Bedingungen vor wie im privaten Bereich, in dem Gier weitgehend ausgeschlossen ist. Außerdem ist dieses Risiko klein gegenüber der Gewissheit, was mit unsrer Welt passiert, wenn wir nichts unternehmen.

Sind alle Rohstoffe kostenlos? Ja, natürlich, denn wir müssen der Erde und der Sonne nichts dafür bezahlen.

Für viele Menschen ist dies nicht so einfach nachvollziehbar. Sie argumentieren, der Besitzer des Grundstückes, auf dem die Rohstoffe gewonnen werden, lebt ja davon, dass er diese Rohstoffe verkauft. Oder sie sagen, dass ja bereits Vorleistungen des Bauern nötig sind, um das Korn zu ernten.

In der hier beschriebenen Wirtschaftsform wäre es so, dass der Besitzer des Grundstückes überhaupt kein Einkommen benötigt, weil er seinen Lebensunterhalt gratis bekommt und auch der Bauer erbringt die Vorleistungen mittels freiwilliger Arbeit, er bekommt seinen gesamten Lebensunterhalt freilich auch gratis.

Wir können also feststellen, dass alle Voraussetzungen für die Umstellung der Wirtschaft gegeben sind.

Was passiert mit dem Finanzsystem? Es würde sich dann von ganz alleine auflösen, weil es schlichtweg nicht mehr benötigt wird. Weil es keinerlei materielle Werte schafft, wird es den Menschen überhaupt nicht fehlen. Die frei werdenden Immobilien helfen, die Wohnungsnot zu lindern und die ehemaligen Beschäftigten arbeiten in der Wirtschaft mit, sodass wahrscheinlich eine 20-Stunden-Woche ausreicht.

Geld ist der Knappheitsfaktor, der dafür sorgt, dass wir immer mehr davon haben wollen und der uns dazu zwingt, das Maximale aus der verfügbaren Geldmenge herauszuholen. Das Gegenteil davon ist die Fülle, das gute Gefühl, sich eigentlich unendlich viel nehmen zu können (was später natürlich kein Mensch tun wird). Ersteres führt zu ungezügeltem Konsum, letzteres führt zu Genügsamkeit.

Es passiert dann auch noch etwas ganz besonderes. Weil die Unternehmer keinen Profit mehr erzielen können, verlieren sie allmählich das Interesse an ihrem Eigentum, denn sie haben trotzdem weiterhin die Verantwortung dafür. Wenn ihr Interesse ganz erloschen ist, dann wird alles wieder zu Allmende.

Diese einfache und absolut logische Frage könnte die Welt verändern:

„Bist du bereit, freiwillig zu arbeiten, wenn du alles, was du für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchst, geschenkt bekommst?“

Wer sollte da nein sagen?

Das Geniale an diesem Programm ist, dass der Übergang jederzeit stattfinden kann, sobald alle Menschen ihre Bereitschaft erklären, von einem Stichtag an freiwillig zu arbeiten. Das könnte theoretisch noch in diesem Jahr passieren.

Wir müssen jetzt unbedingt damit beginnen, darüber zu diskutieren.

Hier gibt es ein kostenloses, leicht lesbares Buch über die politischen, wirtschaftlichen und philosophischen Grundlagen dieser Idee.

 

 

Kontakt: post@LetUsBe.One

Berlin, Januar 2024

Eberhard Licht

Gedanken zu „Systemsturz – der Sieg der Natur über den Kapitalismus“

Lieber Kohei Saito,

mit viel Begeisterung habe ich ihr Buch gelesen. Die ganz neue Sichtweise auf den Marxismus ist für mich sehr aufschlussreich und spannend.

Mit ihrer Beschreibung der Gefahr des Klimawandels kann ich mich vollkommen identifizieren denn seit 2019 gehöre ich der Klimabewegung an, im Moment bin ich bei Extinction Rebellion Berlin aktiv. Ich stimme mit allem überein, was ich in Ihrem Buch gelesen habe. Die Sichtweise, dass die Beseitigung der Klimaschäden ebenfalls das Bruttoinlandsprodukt erhöht, macht mit ebenfalls große Sorgen.

Ich denke, es ist ein großer Fehler, dass sich die Aktivisti der Z-Generation nicht mit den Grundlagen unseres Wirtschaftssystems auseinandersetzen. Ich versuche, die Zusammenhänge zu erläutern, aber sie sind der festen Überzeugung, dass Proteste allein die Welt verändern können. Jedoch was sollen die Regierungen machen? Die einzige ihnen bekannte Alternative ist der Sozialismus und die kommt nicht in Frage.

Sie, lieber Kohei Saito sagen selbst, es gibt eine dritte Alternative. Es geht nicht deutlich aus ihrem Buch hervor aber könnte diese Alternative nicht zu dieser Frage führen, die allen Menschen auf der Welt gestellt werden muss: „Wärst du bereit, freiwillig zu arbeiten, wenn du alles, was du für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchst, geschenkt bekommst?“

Wenn wir von Commons reden, denken wir oft an Landfläche oder Software. Wir müssen diesen Begriff auch auf alle Rohstoffe und Energiequellen erweitern, die wir von der Erde geschenkt bekommen. Es wäre dann aber immer noch kein geschlossener Kreislauf, wenn wir den Menschen mit seiner Arbeit nicht einbeziehen.

Wenn der Mensch seine Arbeit freiwillig gibt, so wie die Weide das Gras abgibt, dann gehört er ebenfalls zum Bereich der Commons. Dann erst ist der Kreislauf geschlossen und es passiert folgendes: Die heutigen Besitzer der Grundstücke, auf denen die Ressourcen gefördert werden, würden ihren Besitz freiwillig aufgeben, weil sie ihn nicht mehr benötigen. Heute benutzen sie ihren Besitz hauptsächlich dazu, um Profit zu machen. Um es in einfachen Worten zu sagen, sie benutzen ihn, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Rund 40 Prozent aller Arbeit weltweit ist freiwillig. Stellt euch vor, wir könnten auch den Rest, also alle Menschen auf der Welt dazu motivieren, ab einem bestimmten Stichtag an freiwillig zu arbeiten. Dann könnten alle Waren, die die Menschen benötigen, von diesem Stichtag an kostenlos abgegeben werden.

Das wäre möglich, weil die Besitzer der Grundstücke und Produktionsanlagen ab diesem Zeitpunkt alles, was sie vor dem Stichtag von ihrem Profit gekauft haben, umsonst bekommen und deshalb keinen Profit mehr brauchen. Sie könnten deshalb von diesem Stichtag an alle Ressourcen als Commons zur Verfügung stellen. Damit wäre der Kreis geschlossen und die Ressourcenbasierte Wirtschaft ist Realität.

Dass dann alle Produkte frei verfügbar sind, ist auch die Voraussetzung dafür, dass es keine Knappheit gibt. Das Gefühl, sich eigentlich nehmen zu können, so viel man möchte (was die Menschen in dieser künftigen Gesellschaft natürlich nicht machen) ist ein Gefühl des grenzenlosen Überflusses.

Es passiert dann auch noch etwas ganz besonderes. Weil die Unternehmer keinen Profit mehr erzielen können, verlieren sie allmählich das Interesse an ihrem Eigentum, denn sie haben trotzdem weiterhin die Verantwortung dafür. Wenn ihr Interesse ganz erloschen ist, dann wird alles wieder zu Allmende.

Das Geniale an diesen Überlegungen ist, dass der Übergang jederzeit erfolgen kann, sobald alle Menschen bereit sind, freiwillig zu arbeiten. Das könnte noch in diesem Jahr passieren. Vor allem muss dazu nicht in das kapitalistische System eingegriffen werden, es passiert quasi von außen.

Hier gibt es weitere Hintergrundinformationen.

Herzliche Grüße

Eberhard Licht

40 Prozent der Arbeit ist freiwillig, warum nicht alles?

Die Tatsache, dass die Reparatur der vom Klimawandel verursachten Schäden sowie Kriege die sicherste Quelle für weiteres Wirtschaftswachstum sind, müsste jetzt weltweit die Alarmglocken schrillen lassen. Kriege sind inzwischen legitim, sie werden nicht mehr generell verurteilt sondern Demokratien unterstützen sie mit Waffenlieferungen. Und die Klimaschäden werden immer größer, weil noch immer jährlich mehr und mehr Kohlendioxid emittiert wird.

Unsere politischen Führer haben sich dem Kapitalismus verschrieben und sie haben keine andere Lösung parat als den Kapitalismus mit seinem unendlichen Wachstum. Deshalb sind wir Bürger gefragt. Aber Proteste reichen nicht aus. Wir müssen den Politikern einen Weg präsentieren, wie wir aus dieser globalen Krise heraus kommen und wir müssen jetzt den Schritt in die Zukunft wagen. Wenn es kein bekanntes Wirtschaftssystem gibt, welches den Kapitalismus ablösen kann, dann müssen wir schauen, was die Utopie bietet.

Die Menschen sind bereit für eine Utopie. Wir stehen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wir beginnen damit, Mond und Mars zu besiedeln und wissen im Augenblick, was auf der anderen Seite der Erde passiert. Aber wir klammern uns krampfhaft an ein Wirtschaftssystem, dessen Ursprünge bis fast zum Mittelalter zurückreichen.

Die Grundwidersprüche des kapitalistischen Systems sind innerhalb dieses Systems nicht lösbar. Die Menschen konsumieren aus Angst vor Wohlstandsverlust immer weiter, obwohl sie spüren, dass dieser Konsum den Klimawandel und den Neokolonialismus vorantreibt.

Wie sollen wir uns auch einschränken, wenn wir rund um die Uhr mit Werbung aufgefordert werden, immer mehr zu kaufen. Neuerdings wird diese Werbung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz so an unsere persönlichen Interessen angepasst, dass wir sie bald nicht mehr als Werbung wahrnehmen können. Ich spreche hier hauptsächlich von den Menschen im globalen Norden aber der Drang danach, mehr und mehr zu konsumieren, ist sicher weltweit vorhanden.

Was würde denn passieren, wenn wir tatsächlich weniger kaufen würden, damit die Wirtschaft auf vielleicht 70 Prozent heruntergefahren werden kann, um den Ausstoß von Treibhausgasen und die Rohstoffextraktion des globalen Südens signifikant zu reduzieren?

In diesem Falle würde das Finanzsystem in Panik geraten, wie bei jedem schon viel kleineren Anlass. Das Finanzsystem gibt der Wirtschaft Kredite und erwartet, dass diese Kredite bedient werden. Wenn das Wirtschaftswachstum nachlassen würde, könnte die Wirtschaft diese Finanzleistungen nicht mehr in vollem Maße erfüllen. Das Finanzsystem würde der Wirtschaft dann keine Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen und es käme zu einer Wirtschaftskrise unvorstellbaren Ausmaßes.

Genau aus diesem Grund kann es keine allmähliche Transformation von innen heraus geben, wie sie viele Autoren von Postwachstumsideen vorschlagen.

Daraus folgt, dass wir jetzt über unseren Schatten springen müssen. Bekannte Wege wie der Sozialismus führen nicht zur Lösung, daran besteht eigentlich kein Zweifel. Wir müssen uns jetzt einer utopischen Idee zuwenden. Aber was noch wichtiger ist, wir müssen uns einem nahezu undenkbaren Weg zuwenden, der uns die Verwirklichung dieser utopischen Idee erlaubt.

Die zukünftige Wirtschaft muss eine Wirtschaft sein, in der alle Menschen sicher versorgt sind und sie keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben müssen. Es muss eine Wirtschaft sein, in der niemand dazu verleitet wird, sich mehr zu nehmen als er wirklich braucht. Und es muss eine Wirtschaft sein, die unabhängig vom Finanzsystem ist, welches die Wirtschaft zum Wachstum zwingt.

Wir denken, dass wir bestimmte Voraussetzungen für eine Transformation schaffen müssen. Aber alle Voraussetzungen sind da. Wir haben die modernste Technologie, Wir haben die benötigten Produktionsmittel und wir haben die Menschen, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

Wir müssen uns auch keine komplizierten Steuergesetze ausdenken, um den Reichtum umzuverteilen. Wir müssen nur die Randbedingungen für die Wirtschaft so ändern, dass sie von ganz alleine beginnt, nur noch das zu produzieren, was die Menschen wirklich brauchen, um zufrieden und glücklich leben zu können.

Diese Wirtschaftsform hat sich bereits in tausenden von praktischen Anwendungen bewährt, nämlich überall dort, wo die Menschen freiwillig arbeiten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Versorgungsstrukturen von Graswurzelbewegungen funktionieren. In den Volksküchen, den „Küchen für Alle“ oder „Küfas“ kann diese Wirtschaftsform in vielen Städten jederzeit beobachtet werden.

Es handelt sich dabei um einen vollständigen Wirtschaftskreislauf, es gibt Rohstoffe, eine Produktion und eine Verteilung.

Das Prinzip ist sehr einfach. Alle Menschen arbeiten freiwillig. Das ist nicht ungewöhnlich denn heute beträgt der Anteil ehrenamtlicher Arbeit weltweit ungefähr 40 Prozent, mit steigender Tendenz. Die im ehrenamtlichen Bereich tätigen Menschen machen ihren Job oft besser als diejenigen, die dafür bezahlt werden.

Wenn die Rohstoffe dazu noch kostenlos sind, dann könnten alle Waren an alle Menschen verschenkt werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass kein Mensch aufgefordert wird, sich mehr zu nehmen als was er wirklich benötigt. Dann empfinden wir es auch nicht als Verzicht oder Wohlstandsverlust, wenn wir uns nur das nehmen, was wir für ein zufriedenes Leben brauchen. Dann wäre kein Mensch mehr ausgeschlossen.

Jetzt sagen natürlich viele, dass das auf Grund unserer Gier nicht möglich ist. Aber wir müssen daran denken, dass in dem Moment, in dem wir beginnen, freiwillig zu arbeiten, andere Bedingungen herrschen. Es gibt keinen Wettbewerb mehr und somit liegen dann Bedingungen vor wie im familiären Bereich, in dem Gier weitgehend ausgeschlossen ist. Außerdem ist dieses Risiko klein gegenüber der Gewissheit, was mit unsrer Welt passiert, wenn wir nichts unternehmen.

Sind alle Rohstoffe kostenlos? Ja, natürlich, denn wir müssen der Erde und der Sonne nichts dafür bezahlen.

Für viele Menschen ist dies nicht so einfach nachvollziehbar. Sie argumentieren, der Besitzer des Grundstückes, auf dem die Rohstoffe gewonnen werden, lebt ja davon, dass er diese Rohstoffe verkauft. Oder sie sagen, dass ja bereits Vorleistungen des Bauern nötig sind, um das Korn zu ernten.

In der hier beschriebenen Wirtschaftsform wäre es so, dass der Besitzer des Grundstückes überhaupt kein Einkommen benötigt, weil er seinen Lebensunterhalt gratis bekommt und auch der Bauer erbringt die Vorleistungen mittels freiwilliger Arbeit, er bekommt seinen gesamten Lebensunterhalt freilich auch gratis.

Wir können also feststellen, dass alle Voraussetzungen für die Umstellung der Wirtschaft gegeben sind.

Was passiert mit dem Finanzsystem? Es würde sich dann von ganz alleine auflösen, weil es schlichtweg nicht mehr benötigt wird. Weil es keinerlei materielle Werte schafft, wird es den Menschen überhaupt nicht fehlen. Die frei werdenden Immobilien helfen, die Wohnungsnot zu lindern und die ehemaligen Beschäftigten arbeiten in der Wirtschaft mit, sodass wahrscheinlich eine 20-Stunden-Woche ausreicht.

Geld ist der Knappheitsfaktor, der dafür sorgt, dass wir immer mehr davon haben wollen und der uns dazu zwingt, das Maximale aus der verfügbaren Geldmenge herauszuholen. Das Gegenteil davon ist die Fülle, das gute Gefühl, sich eigentlich unendlich viel nehmen zu können (was später natürlich kein Mensch tun wird). Ersteres führt zu ungezügeltem Konsum, letzteres führt zu Genügsamkeit.

Es passiert dann auch noch etwas ganz besonderes. Weil die Unternehmer keinen Profit mehr erzielen können, verlieren sie allmählich das Interesse an ihrem Eigentum, denn sie haben trotzdem weiterhin die Verantwortung dafür. Wenn ihr Interesse ganz erloschen ist, dann wird alles wieder zu Allmende.

Diese einfache und absolut logische Frage könnte die Welt verändern:

Bist du bereit, freiwillig zu arbeiten, wenn du alles, was du für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchst, geschenkt bekommst?

Wer sollte da nein sagen?

Das Geniale an diesem Programm ist, dass der Übergang jederzeit stattfinden kann, sobald alle Menschen ihre Bereitschaft erklären, von einem Stichtag an freiwillig zu arbeiten. Das könnte theoretisch noch in diesem Jahr passieren.

Wir müssen jetzt unbedingt damit beginnen, darüber zu diskutieren.

Weiterführende Literatur (kostenloser Download)

Eberhard Licht

Dies ist meine private Website

Zur Abschlussrede von Ferat Koçak beim XR-Camp in Berlin

English version

Lieber Ferat,

Heute, beim Abschluss der Frühlings-Rebellion im Camp habe ich deine Rede gehört.

Doch, es gäbe eine kurzfristige Lösung für die globalen Probleme. Radikal aber machbar. Etwas ähnliches wie eine Revolution aber ganz anders. Und friedlich, ohne Enteignungen (die passieren dann von ganz alleine).

Das Problem ist der Markt, da sind wir uns einig. Markt ist Ware und Geld. Man kann es drehen und wenden wie man will, wenn man den Markt abschaffen möchte, dann muss man eines davon verschwinden lassen. Aber wenn man sagt, das Geld muss weg, dann wird man sofort für verrückt erklärt. Beim Camp dieses Wochenende haben wir jedoch feststellen können, dass es ganz prima geht ohne Geld.

Stell dir vor, alles wäre mit Geld geregelt worden, wie es in unserer Gesellschaft der Fall ist. Die vielen Helfer wären bezahlt worden und vor allem, stell dir vor, die Essensportionen wären nach Gewicht verkauft worden. Undenkbar für eine solch solidarische und kooperative Atmosphäre. Also müssen wir nur eine entsprechende Umgebung schaffen, in der jeder Beteiligte freiwillig tätig sein kann. So schwer ist das gar nicht, denn auch in der heutigen Gesellschaft erfolgen mindestens 40 Prozent der Tätigkeiten freiwillig, hauptsächlich Care-Arbeit. Die gesamte Zivilgesellschaft funktioniert auf freiwilliger Basis.

Das ist natürlich nicht meine Erfindung. Jason Hickel, Anitra Nelson und Friederike Habermann sagen klipp und klar, dass der Markt in einer Postwachstumsökonomie keinen Platz hat. Leider haben wir für eine allmähliche Transformation keine Zeit mehr und die Regierungen können unsere Forderungen nicht erfüllen, weil sie keinen Ausweg wissen. Etwas anderes als Ökonomie und „die unsichtbare Hand des Marktes“ haben sie nicht gelernt. Nur ein Lösungsvorschlag unsererseits kann helfen.

Was sind nun die Hintergedanken? Es gibt Bestrebungen, die Schulden des globalen Südens zu erlassen. Obwohl man es kaum vermutet, stecken G7 und der IWF dahinter. Ein Schuldenerlass würde die Kaufkraft der Bürger enorm steigern. Dadurch wird ermöglicht, dass man durch den Export des „Wohlstandes“ in den globalen Süden dort das Wachstum generiert, was im Norden immer schwieriger wird. Damit bahnt sich eine wirkliche Katastrophe an, die niemand mehr unter Kontrolle hat.

Der Trick wäre, dass man die Menschen motiviert, zu fordern, dass weltweit generell ALLE Schulden gestrichen werden. Das wäre ein finanzieller Anreiz, dem wohl fast alle Menschen und somit auch die demokratische Mehrheit zustimmen würde. Schließlich trägt jede vierköpfige Familie in Deutschland mehr als 120.000 Euro Staatsschulden, hinzu kommen Kredite für Haus, Auto und Konsumgüter.

Um diese Information zu verbreiten, müsste man nur alle Initiativen weltweit aktivieren, die sich neben Klimaschutz auch gegen Ungleichheit einsetzen.

Aber wäre das nicht ungerecht gegenüber den Gläubigern? Und wäre es nicht auch schier unmöglich, alle Schuldverhältnisse zu entflechten?

Aber warum schafft man dann nicht einfach gleichzeitig alles Geld ab? Dann bekäme man alles umsonst. Auch der Gläubiger bekäme alles umsonst, genauso wie der Milliardär oder der Obdachlose. Also, es gäbe überhaupt keine Benachteiligung. Für Niemanden. Und die wichtigsten Menschenrechte, Recht auf Obdach, Nahrung und medizinische Versorgung wären automatisch sofort gewährleistet.

Wir hätten dann weltweit die Bedingungen, unter denen das Camp am Wochenende so gut funktioniert hat. Ganz ohne Geld.

Man muss nur das Risiko vergleichen. Was wird passieren, wenn wir Wachstum und Markt nicht stoppen?

Wir könnten das Geld zu jeder Zeit abschaffen. Zu jedem Zeitpunkt ist innerhalb der Wirtschaft die Versorgung der Menschen mit dem täglichen Bedarf durch Lieferverträge abgesichert. Auch heute ist  die Versorgung theoretisch ohne Geldfluss gewährleistet, weil die  Rechnungen meist erst nach einem Monat fällig sind. Bis der Gerichtsvollzieher kommt, dauert es mindestens ein halbes Jahr.

Die Menschen gehen nun ihrer täglichen Arbeit nach und bekommen dafür abends in den Geschäften alles kostenlos, weil ja niemand für die Herstellung und Lieferung bezahlt werden muss. Die Rohstoffe und die Energie bekommen wir von der Erde und der Sonne gratis. Und aus Dankbarkeit für die erhaltenen Geschenke gehen die Menschen am nächsten Tag wieder auf Arbeit.

Das bedeutet, dass bereits nach wenigen Tagen jeder Lieferant festgestellt hat, dass die Begleichung seiner Rechnung hinfällig ist, weil er keine Kosten mehr hat, weil er alles was er zum Leben braucht und alle Rohstoffe und Energie gratis sind.

Schlagartig hört die Werbung auf, weil niemand Interesse daran hat, mehr „zu verschenken“ als nötig. Der Verbrauch geht dadurch sofort zurück, weil sich dann die Menschen wirklich nur das nehmen, was sie brauchen um glücklich leben zu können und nicht mehr das, was ihnen die Wirtschaft vorschreibt, um zu wachsen. Hierzu verweise ich auf den Vergleich Bruttonationalprodukt und Bruttonationalglück. Jeder von euch sollte jetzt darüber nachdenken, was du dir nehmen würdest, um glücklich zu sein.

Aber würde denn dann die Wirtschaft weiter produzieren, wenn die Menschen nicht mit dem Entzug von Geld zur Arbeit gezwungen werden? Natürlich würden wir weiter arbeiten. Schließlich werden 40 Prozent der geleisteten Arbeit, hauptsächlich Care-Tätigkeiten, ohnehin nicht bezahlt aber trotzdem, meist mit viel Liebe ausgeführt. Die gesamte Zivilgesellschaft funktioniert ohne Bezahlung. Schließlich hat die Menschheit in über 99 Prozent ihrer Geschichte umsonst gearbeitet. Und das sehr erfolgreich.

Wenn das Geld verschwindet, verschwinden auch alle Jobs in der Finanz- und Versicherungsbranche sowie alle „Bullshit-Jobs“ und wir könnten uns die Arbeit teilen. Da wir viel weniger konsumieren, müssten wir wahrscheinlich nur noch maximal zwei oder drei Tage pro Woche arbeiten. Wer sollte da nicht mitmachen wollen?

Vor allem besteht dann die Möglichkeit, etwas zu arbeiten, was Spaß macht. Schwere, gefährliche und eintönige Arbeit wird dann von den Robotern erledigt werden, die heute mit viel Einfallsreichtum für die Montage von Autos ersonnen werden.

Und nebenbei verringert sich der ökologische Fußabdruck wieder auf eine Erde. Vor allem deshalb, weil es keine ökonomische Notwendigkeit mehr dafür gibt, etwas neu herzustellen, weil das billiger ist als vollständiges Recycling.

Heute wechseln wir täglich mehrmals zwischen Umgebungen, die uns dazu beeinflussen, uns kompetitiv zu verhalten (homo oeconomicus) und uns kooperativ zu verhalten (homo socialis nach Raworth 2018). Es passiert, wenn wir morgens unser Zuhause verlassen und wenn wir abends wieder zu unserer Familie heimkehren. Beide Seelen tragen wir in uns. Wir müssen nur die Umgebung überwinden, die uns zum homo oeconomicus werden lässt.

Wird es Mord und Totschlag geben?
Es gab zwei ganz wichtige Beobachtungen beim Verhalten der Menschheit beim ersten Lockdown. Eine weltweite Solidarität und Disziplin. Trotz großer Angst vor einem Zusammenbruch von Wirtschaft und Gesellschaft gab es weder Plünderungen noch nennenswerte Hamsterkäufe. Und wir haben gesehen, dass es möglich ist, innerhalb weniger Tage unnötige Wirtschaftszweige wie die Autoindustrie und den Transport auf unter 10% herunterzufahren, ohne dass dies größere Auswirkungen hatte.

Dies gibt uns die Gewissheit, dass wir auch die Abschaffung des Marktes und des Geldes bewältigen können.

Auf meiner Website https://LetUsBe.One/d/ gibt es weitere detaillierte Erläuterungen und eine Menge FAQ.

Viele Grüße

Eberhard

eberhard@LetUsBe.One

Reply to the closing speech by Ferat Koçak at the XR-camp in Berlin

Deutsche Version

Dear Ferat,

Today, at the end of the spring rebellion camp, I heard your speech.

Yes, there is a short-term solution to the global problems. Radical but doable. Something similar to a revolution but very different. And peaceful, without expropriations (which will happen all by themselves).

The problem is the market, we agree on that. The market is goods and money. You can twist it however you want, if you want to abolish the market, then you have to make one of them disappear. But if you say the money has to go, then you are immediately declared crazy. At the camp this weekend, however, we were able to see that it works just fine without money.

Imagine if everything had been regulated by contracts there, as is the case in our society. The many helpers would have been paid and above all, imagine if the food portions had been sold by weight. Unthinkable for such an atmosphere of solidarity and cooperation. So all we have to do is create an appropriate environment in which everyone involved can volunteer. It’s not that difficult, because even in today’s society at least 40 percent of activities, mainly care work, are voluntary.

Of course, this is not my invention. Jason Hickel, Anitra Nelson and Friederike Habermann clearly state that the market has no place in a post-growth economy. Unfortunately, we have no time left for a gradual transformation and governments cannot meet our demands because they know no way out. They have not learned anything other than economics and „the invisible hand of the market“. Only a proposal for a solution on our part can help.

So what are the ulterior motives? There are efforts to cancel the debts of the global South. Although one hardly suspects it, the IMF is behind it. And one can see that, unfortunately, initiatives against inequality like Debt for climate are also being infiltrated. Apparently, two birds are to be killed with one stone. Once again, huge amounts of money are being printed to prevent banks from becoming insolvent. And the money will be sent to the South. This makes it possible to generate growth by exporting „prosperity“ to the global South, which is becoming increasingly difficult in the North. This is setting the stage for a real catastrophe that no one can control.

The trick would be to motivate people to demand that ALL debt be cancelled worldwide in general. That would be a financial incentive that almost all people, and thus also the democratic majority, would agree to. After all, every family of four in Germany carries more than 120,000 euros in national debt, plus loans for houses, cars and consumer goods.

To spread this information, one would only have to activate all initiatives worldwide that, in addition to climate protection, also work against inequality.

But wouldn’t that be unfair to the creditors? And wouldn’t it also be sheer impossible to unbundle all debt relationships?

But why not just abolish all money at the same time? Then you would get everything for free. The creditor would also get everything for free, just like the billionaire or the homeless person. So, there would be no disadvantage at all. For no one. And the most important human rights, the right to shelter, food and medical care would automatically be guaranteed immediately.

We would then have the conditions under which the camp worked so well at the weekend, worldwide. Without any money.

Just compare the risk. What will happen if we don’t stop growth and the market?

We could abolish money at any time. At any point in time, within the economy, the supply of people with their daily needs is secured by supply contracts. If we make sure that these supply contracts are frozen for a certain period of time, then the supply remains stable even if there is no money flowing.

The people now go about their daily work and in return get everything for free in the shops in the evening, because no one has to be paid for the production and delivery. We get the raw materials and the energy from the earth and the sun for free. And out of gratitude for the gifts received, people go back to work the next day.

All of a sudden, advertising stops, because no one is interested in selling more, or better, giving away more than necessary. Consumption goes down immediately because then people really only take what they need to be able to live happily and no longer what the economy tells them to take in order to grow. I refer you to the comparison of gross national product and gross national happiness.

But would the economy then continue to produce if people were not forced to work by being deprived of money? Of course we would continue to work. After all, 40 per cent of the work done, mainly care work, is not paid anyway but is done anyway, mostly with a lot of love. The whole of civil society functions without payment. After all, humanity has worked for free for over 99 per cent of its history. And very successfully.

If money disappears, all the jobs in finance and insurance and all the „bullshit jobs“ also disappear and we could share the work. Since we consume much less too, we would probably only have to work a maximum of two or three days a week. Who wouldn’t want to take part in that?

And by the way, the ecological footprint is reduced to one earth again.

Will there be murder and manslaughter?
There were two very important observations in the behaviour of humanity during the first lockdown. A worldwide solidarity and discipline. Despite great fear of economic and social collapse, there was neither looting nor significant hoarding. And we have seen that it is possible to shut down unnecessary sectors of the economy, such as the car industry and transport, to below 10% in a matter of days without major repercussions.

This gives us the confidence that we can also manage the abolition of the market and money.

There is more detailed explanation and a lot of FAQ on my website https://LetUsBe.One.

Best regards

Eberhard

eberhard@LetUsBe.One

Remarks on the book Beyond Money – A Postcapitalist Strategy by Anitra Nelson

Property
Has anyone ever tried to define property on the basis of and within a moneyless/exchange logic-free society? There is a tacit assumption that property is bad because it can be used to make money or to exclude others from using it. But what happens to property in a money-free society? Money-free means that there is no material gain. Many activists probably don’t realise this, just as they don’t realise that in a money-free society you don’t need profit because you get everything you need as a gift.

The abolition of property is unfortunately the sticking point for the establishment of the exchange logic-free society. You can’t abolish property because then new contradictions arise. What about „my bicycle“? So there are two decisive reasons against abolishing property: „injustice“ of the process of expropriation and the impossibility of drawing the line for property, which is purely personal. In the ecotat chapter you write: „Other households are collectives of singles and couples, whose members each have a private space but all share living, dining, kitchen and laundry spaces.“ How is private space defined? In the chapter „exchange values of private property are reproduced by society“ you describe these relations well but with the disappearance of money these conditions no longer apply. In the conclusions you write: „The conclusion is clear: we need to do away with money, not simply capital”. But capital automatically disappears with money!

In „Ending money as capital“ you quote Aristotle. It is quite simple. As long as I don’t get everything as a gift but have to buy it, I will do everything to earn money with my property. But this would mean unnecessary effort for me if I get everything as a gift. My property becomes useless!

Debts
On the opposite side of debt is credit. The lender has an interest in the debt and interest being repaid so that he can use that money to buy something else. But if he gets everything as a gift, then he no longer has an interest in credit and debt. This situation occurs the moment the money disappears.

I was born in 1955 in the GDR, the GDR and socialism in Eastern Europe were just ten years old. I didn’t consciously experience socialism until I was maybe 15, but we also dealt with the history of the GDR at school. The idea and the beginning were good, I think. The leadership wanted to realise an alternative to capitalism, without unnecessary consumption and with justice between people (there was no unemployment and no homeless people, for example). Today, this is criticised by all politicians and people talk about failure just because the shelves in the shops were not as full as in the West and not everyone could buy a car. I think that is very unfair to these originally good ideas. But we were under the influence of the western media, saw the advertisements on TV and in the seventies the leadership decided to also give the people the „standard of living“ like in the west. Of course, this is impossible if there is no competition and therefore important things had to be neglected, such as environmental protection. To make it clear once again, I only defend the original idea of the GDR, not what was made of it.

When I finished my studies, I started working in a research institute in the construction industry. We were developing moisture meters for building materials. These devices had various shortcomings and I had some ideas on how to eliminate these shortcomings. But my superiors preferred to have their peace and suppressed my suggestions. It is a symptom of money that one makes a career for the sake of money. This is the case in all social systems that are based on money. One then often reaches a stage where one is incompetent. In a money-less society, the level of competence will sort itself out because there is no other reason to make a career. We certainly understand each other when I say that career is then something quite different. It is then rather different levels of wisdom.

In socialist society, money is also a risk factor. Small farmers, for example, bought bread to feed their animals because bread was subsidised and was cheaper than grain. In our research institute, money was planned. We got the money whether we did anything for it or not. That led people to make a comfortable life for themselves, because they were paid for it.

I didn’t do my doctorate on private property, but I lived for 35 years in a state determined by national property – a society without private property. I know the run-down houses that no one felt responsible for. That’s why I have a different opinion towards property and I would like people to discuss it in post-capitalist circles as well.

On freedom and democracy
For many people, freedom is a liberation from fears. Democracy is a tool to free oneself from these fears. One feature of capitalism is people’s fear of losing their jobs. If they lose their jobs, they lose their security and livelihood. Simply put, people are afraid of starving. This is a very personal fear, much stronger than the fear of climate collapse. That is why the great masses will always vote for the party that promises them jobs. And the fact that this promise is linked to growth, production of greenhouse gases and consumption of resources is accepted by these people without thinking about it.

Yenomon: Commoning
These landscapes that you write about will certainly come into being, I am quite sure of that. But there will also be other landscapes that you cannot imagine at all, but the important thing is that they are based on the fact that the gifts of the earth do not have a material value, that you can simply buy them, but that they are given to you as a gift and you feel obliged to give something back in return.

You write: „Yet most alternative ways of living, including alternative technologies, are challenged and marginalised by capitalist forces in political, social, cultural and economic ways – to such an extent that such practices constitute acts of resistance“. They are not challenged and marginalised, rather they simply cannot prevail in competition.

The only aim of capitalist technology is to generate growth. Marketing takes precedence over higher use value.

General remarks

On the market
Actually, there could also be some „market“ in the moneyless society. Today there is also competition within the civil society. Non-commercial sports competitions or choir competitions are such things (I am a passionate choir singer).

You often write „the capitalist“ and one gets the impression that it is a human-driven system. Have you ever realised that almost all „workers“ have an employment contract with an institution? It is an institution that directs the destiny. Even CEO’s are employed by these institutions. On page 38 you write: „In this monetary world, not only is there no driver but also no driver’s seat.“ That clearly characterises this situation.

I also sometimes try to talk to representatives of the church. When I tell them that we could realise the Kingdom of God, the Kingdom of Heaven in the short term, they say that we humans will never experience it in this world. I feel similarly when I talk to someone from the spectrum of post-capitalism.

But it would be really simple. Everyone is in debt and has an interest in getting rid of their debt. If we manage to convince everyone to call for a global referendum to abolish all debts and at the same time abolish all money, then we will have eliminated the problem because the creditor will no longer have an interest in his yield because he will be given everything he needs as a gift.

Global economy – full risk

Tomorrow the XR rebels will again be standing in front of some bank, protesting against involvement in companies that work with fossil fuels. The rebels assume they will be heard. But do banks or companies in the global economy have ears?

But does a company have ears? The shareholders or stockholders who have ears have a financial interest in the company and are entitled to dividends, but the company itself is a legal entity. This legal institution has no ears. The deposits belong to this institution. Neither the shareholders nor the owners can withdraw these funds at any time. The employees also belong to the company. Every employee, up to the CEO, has an employment contract with the company and is responsible for the company’s well-being. The company is doing well when it grows. The faster the better.

A human might listen to the demands of the XR rebels. But what about a company? The company doesn’t understand at all what these rebels want. The company has no sense for the problems of mankind. Inequality doesn’t matter. The company is only interested in maximizing profit, nothing else. And when the pressure from the street creates too much friction in the company, the company goes elsewhere. Globalization has cleared all paths for this.

In order to maximize profits, the company take any risk because its liability is limited. Whether the rainforests are cleared or the fish disappear from the sea does not matter to the company. Environmental disasters are part of the collateral damage of this action, which knows no risk.

The only thing the company cares about is getting the raw materials and workers for its production as cheaply as possible. Where these raw materials come from and under what circumstances they are extracted and produced is also completely irrelevant to the company. And the company particularly likes the fact that the products break down more and more quickly.

Those responsible in the company are bound by employment contracts to be loyal to this company. If they are not committed enough to fulfill this duty, they will lose their jobs. And those in charge would be reluctant to lose their top salary. If the company orders planned obsolescence or cheating on fuel consumption values for cars, the employees have to do this. Whether they want to or not. Their responsibility is limited to making sure the company is doing well.

So you can be sure that the promises made by the CEOs to the XR rebels are not meant to be taken seriously. In any case, the time when these promises will be fulfilled is far in the future. The company doesn’t hear what the company bosses promise at all, it has no ears.

The entire global economy is made up of such companies. These are big companies like Walmart or Amazon, but even the bike courier is at the mercy of his company. If he doesn’t get a few jobs in a row, he can’t pay his rent.

Many people are also concerned about reforming the existing financial system. These people forget that the financial system is a tool of the global economy. And it works excellently for the economy, as the rapid overcoming of the consequences of the Covid-19-induced growth slump has shown. The „invisible hand“ will under no circumstances allow man to change anything about this financial system, which is ideal for the economy.

This development of the economy is not reversible. We are at the mercy of the corporations. And whatever we do, the company will respond to with the help of the „invisible hand of the market“. Conventional solutions will not get us anywhere.