Care-Wirtschaft 2.0

Aufruf

English                        Español

Unsere kapitalistische Wirtschaft folgt einem einfachen, aber zerstörerischen Zyklus: Der Kampf um höhere Löhne und die Steigung der Preise wechseln sich periodisch ab. Aber wenn die Löhne steigen sollen, muss mehr produziert werden. Und alles, was produziert wird, muss auch wieder konsumiert werden.

Das ist die Spirale des Wachstums, die die Umwelt zerstört, die Gesellschaft spaltet und immer mehr Ungleichheit schafft.

Unsere berechtigten Forderungen nach besseren Löhnen und sicheren Sozialleistungen treiben diese Spirale ungewollt weiter an.
Read More

Was macht der Staat, wenn die Menschen nicht mehr genug Autos kaufen? Er kauft dann Panzer und Kriegsschiffe auf Kredit. Es braucht nur ein Feindbild, dann fließen Milliarden. Und schon sind Löhne und Sozialleistungen für die nächsten Monate sicher. Aber dadurch leben wir auf einem Pulverfass.

Ist denn überhaupt eine Alternative in Sicht?

Das System ist mächtig und stabil, doch es lässt sich durch eine List überwinden – so wie David den weit überlegenen Goliath besiegen konnte.

Es gibt zwei uralte Gesetze, die in Vergessenheit geraten sind:

  1. Die Rohstoffe der Erde und die Energie der Sonne sind Geschenke der Schöpfung.
    Beweis: Wir müssen Sonne und Erde kein Geld dafür überweisen.
  2. Ein Großteil menschlicher Arbeit geschieht unbezahlt.
    Beweis: Geburt, Kindererziehung, Pflege, Sorge füreinander – ohne sie gäbe es keine Gesellschaft. Diese Care-Arbeit ist sogar umfangreicher als die bezahlte Produktion.

Wenn wir beide Gesetze kombinieren, könnten die Löhne entfallen, die Hauptverursacher des zerstörerischen Wachstums.

Denn wenn die kostenlosen Naturstoffe mit kostenloser Arbeit kombiniert werden, sind die Erzeugnisse ebenfalls kostenlos, also gratis erhältlich. Wenn wir also auch in der Wirtschaft genauso wie im Care-Bereich unbezahlt arbeiten würden, dann blieben die Gaben der Schöpfung kostenlos, wie das Essen, das tagtäglich in allen Familien auf der ganzen Welt auf dem Tisch steht.

Wenn wir nämlich auf alle Löhne verzichten, dann entstehen bei der Produktion keine Kosten mehr und die Produkte können gratis abgegeben werden.

Kostenloser Download im pdf-Format

English pdf                             Español pdf

Nichts müsste mehr gekauft werden, sodass wir im Umkehrschluss überhaupt keine Löhne mehr brauchen würden.
Read More

2. Notwendigkeit der Transformation des Kapitalismus

Der Kapitalismus ist an seine inneren und äußeren Grenzen gestoßen.
Er zerstört Natur, Menschen und soziale Bindungen, weil er seine eigenen Widersprüche nicht mehr auflösen kann. Wachstum, Wettbewerb und Profit erzwingen eine permanente Expansion von Energieverbrauch und Produktion – auch dann, wenn die ökologischen und sozialen Belastungsgrenzen der Erde längst überschritten sind.
Read More

3. Konzepte für eine gesellschaftliche Transformation

3.1. Historische Vorstellungen einer gesellschaftlichen Transformation

Das Reich Gottes

Der erste berühmte Weltverbesserer war Jesus Christus. Wenn er vom Reich Gottes sprach, meinte er keine jenseitige Erlösung, sondern die Umgestaltung der bestehenden Gesellschaftsordnung – eine radikale Alternative zur Unterdrückung durch die römische Besatzungsmacht und zu den innerjüdischen Machtkämpfen seiner Zeit.
Read More

Übergang in die klassenlose Gesellschaft

Vor rund 150 Jahren formulierte Karl Marx in seiner Kritik des Gothaer Programms (Marx, 1875) die berühmte Perspektive einer klassenlosen Gesellschaft: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.“
Read More

3.2. Vergesellschaftung des Kapitalismus

Postwachstumskonzepte

Seit den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts hat sich eine wachsende Zahl von Ökonominnen und Sozialwissenschaftlern mit der Kritik am Wachstumsparadigma beschäftigt. Unter Bezeichnungen wie Postwachstum, Degrowth, Donut Economics oder Solidarische Ökonomie wird eine Vielzahl von Konzepten diskutiert, die das Ziel teilen, ökologische Grenzen zu respektieren und den Ressourcenverbrauch zu verringern.
Read More

Die Commons

Die Idee der Commons – der Gemeingüter – führt die Kritik an Eigentum und Verwertung einen entscheidenden Schritt weiter. Während die Postwachstumsökonomie meist nach Wegen sucht, das bestehende System zu korrigieren, stellt die Commons-Bewegung die Eigentumslogik selbst in Frage. Sie fragt: Wem gehört die Welt – und warum überhaupt jemandem?
Read More

Sozialismus und Grundeinkommen

Auch der Sozialismus des 20. Jahrhunderts konnte diese Dynamik nicht überwinden. Es galt prinzipiell die gleiche Produktionform wie im Kapitalismus mit dem Unterschied, dass die Kapitalisten durch den Staat ersetzt wurden. Das Prinzip blieb: höhere Löhne, mehr Produktion, steigender Konsum.
Read More

4. Die Strategie der Verweigerung

1.1. Der unbezahlte Care-Bereich

Schon heute existiert ein großer Bereich menschlicher Tätigkeit, der nicht bezahlt wird – die Care-Arbeit. Pflege, Kindererziehung, Sorge füreinander und für die Natur bilden die eigentliche Grundlage des Lebens, und doch erscheinen sie im Kapitalismus als „unsichtbare“ Arbeit, eben, weil sie nicht entlohnt wird.
Read More

4.2. Das Gesetz der kostenlosen Rohstoffe

Alle Rohstoffe und jede Energie, die wir benötigen, werden uns von der Erde und der Sonne kostenlos bereitgestellt. Wir müssen ihnen nichts bezahlen. Ebenso entstehen Früchte aus der natürlichen Kraft von Zellteilung und Photosynthese – ohne dass wir bis zur Ernte einen finanziellen Beitrag leisten müssten. Auch das Wasser, die Mineralien und die chemischen Elemente, aus denen Dünger für die Feldfrüchte besteht, sind Geschenke der Erde.
Read More

4.3. Das Gesetz der freiwilligen Arbeit

Die halbe Welt, in der es keine Löhne gibt

Schon heute existiert ein großer Bereich menschlicher Tätigkeit, der nicht bezahlt wird – die Care-Arbeit. Pflege, Kindererziehung, Sorge füreinander und für die Natur bilden die eigentliche Grundlage des Lebens, und doch erscheinen sie im Kapitalismus als „unsichtbare“ Arbeit, eben, weil sie nicht entlohnt wird.
Read More

Die Produktion ohne Überproduktion.

Wenn wir das Frühstück für unsere Kinder zubereiten, geben wir ihnen genau so viel, wie sie brauchen. Niemand würde doppelt so viel Brot einpacken, nur um die „Produktion“ zu steigern. Wenn Bad und Küche sauber sind, putzen wir sie nicht noch einmal, um Beschäftigung zu erzeugen.
Read More

Anteil der Care-Arbeit gegenüber der Produktion

Menschen leisten weltweit etwa genauso viel oder mehr unbezahlte Care-Arbeit wie bezahlte Erwerbsarbeit. Würde man Care-Arbeit entlohnen, entspräche ihr Wert etwa 40–60 % des Bruttoinlandsprodukts (siehe Anhang).
Read More

Die Erziehung unserer Kinder

Wenn die Menschheit eine übergeordnete Mission hat, dann sind die langfristige Erhaltung und Entwicklung der menschlichen Zivilisation und der Schutz der Erde ihre vorrangigen Aufgaben. Und in diesem Fall ist die liebevolle, weitsichtige und ganzheitliche Erziehung der nächsten Generationen zweifellos der wichtigste und wirkungsvollste Bestandteil dieser Mission.
Read More

4.4. Die Dialektik einer Revolution

Eine Revolution ist kein langsamer Wandel, sondern der Umschlag in eine neue Qualität gesellschaftlicher Wirklichkeit. In ihr verdichtet sich, was zuvor über lange Zeit gereift ist: Widersprüche, Erfahrungen, technische Entwicklungen, Bewusstseinsprozesse. Wenn diese nicht mehr innerhalb der alten Ordnung lösbar sind, bricht die Form selbst – und das Neue tritt hervor.
Read More

4.5. David gegen Goliath

Die Transformation des Kapitalismus kann nicht in direkter Konfrontation erfolgen. Das global herrschende kapitalistische System hat sich in seiner fortgeschrittenen Phase immer mehr vervollkommnet und verselbständigt. Seine Macht zeigt sich darin, dass es jährlich um mehr als den Betrag des gesamten Bruttoinlandsproduktes der BRD wächst. Wir wissen, dass jede Kraft eine Gegenkraft erfordert und eine solch große Gegenkraft können wir nicht aufbringen.
Read More

4.5. Die Grenzen unserer Vorstellungskraft

Es lässt sich häufig beobachten, dass Prognosen über eine postkapitalistische Gesellschaft von falschen Voraussetzungen ausgehen. Der Grund dafür liegt darin, dass es uns äußerst schwerfällt, uns wirklich in eine solche Gesellschaft hineinzuversetzen. Wir versuchen meist, sie mit Begriffen und Denkmustern der uns bekannten Welt zu verstehen – einer Welt, in der Arbeit, Besitz und Geld die zentrale Rolle spielen. Doch diese Kategorien verlieren in einer geldfreien, freiwilligen und solidarischen Gesellschaft vollkommen ihren Sinn.
Read More

5. Die Befreiung – Ein Fest des Gebens

5.1. Das große Fest der Erleichterung und des Schenkens

Heute ist es soweit. Es ist der 1. Mai 2027, der Tag der freiwilligen Arbeit. Alle Menschen auf der Welt haben verstanden, dass wir lediglich die beiden vergessenen Naturgesetze wieder einsetzen müssen, um die Welt wieder geradezurichten.
Read More

5.2. Das gemeinsame Glück – Vom Brot der Kaiser zum Geschenk der Gemeinschaft

Seit den frühen Hochkulturen gilt das Fest als Moment, in dem Gesellschaft sich selbst feiert – und zugleich vergisst, dass sie geteilt ist. Wenn Brot, Wein und Musik frei verteilt werden, entsteht eine Atmosphäre, die über das Alltägliche hinausweist: Menschen spüren, dass Glück nicht im Besitz, sondern im Gleichklang der Freude liegt.
Read More

5.3. Der entscheidende Schritt:
der Übergang

 Kein Umsturz, sondern ein symbolischer Akt

Der Übergang zur freiwilligen Arbeit ist kein gewaltiges Ereignis. Er geschieht leise – als symbolischer Akt. Wir müssen so geschickt und klug sein wie David, als er Goliath besiegte.
Read More

6. Transformation der Wirtschaft

6.1.  Die Auflösung des Gleichungssystems – Vom Wert zur Bedürfnislogik

Der Kapitalismus kann als ein in sich geschlossenes Gleichungssystem verstanden werden. Seine Variablen – Arbeit, Rohstoff, Eigentum, Lohn, Profit – stehen in wechselseitiger Abhängigkeit. Jede von ihnen erhält ihren Sinn nur durch die anderen. Arbeit ist Lohnarbeit, weil Eigentum an Produktionsmitteln existiert; Eigentum ist einkommensrelevant, weil Arbeit Wert produziert; und Wert entsteht, weil Rohstoffe und Arbeitskraft in Warenform auf den Markt treten.
Read More

6.3. Digitale Infrastruktur ersetzt den Markt

Die Rolle der digitalen Vermittlung

In einer auf freiwilliger Arbeit basierenden Wirtschaft jedoch fällt das Profitmotiv weg, und mit ihm die Notwendigkeit, Konsum künstlich anzuregen. Die Produktion richtet sich dann nicht mehr nach dem Markt, sondern nach realem gesellschaftlichem Bedarf.
Read More

6.4. Fortschritt durch Wunsch auf Verbesserung statt Vermarktung

Das oft gehörte Argument, nur Konkurrenz und Wettbewerb könnten Innovation und Fortschritt hervorbringen, beruht auf einer Verwechslung zwischen Marktmechanismen und menschlicher Kreativität. Es trifft zu, dass Konkurrenz innerhalb eines Marktes die Unternehmen dazu zwingt, Produkte zu verbessern, um Marktanteile zu sichern. Doch diese Dynamik ist an das Profitmotiv gebunden – nicht an die eigentliche Fähigkeit der Menschen, Neues zu schaffen.
Read More

6.5. Übergangsweise Duldung von Benachteiligung

Direkte Folgen des Übergangs

Unmittelbar nach dem weltweiten Übergang zu freiwilliger Arbeit kann es zu vorübergehenden Ungerechtigkeiten kommen, wenn viele Menschen aus dem Finanz- und Versicherungsbereich erst einmal zu Hause bleiben, die Produktion aber unverändert weitergehen muss.
Read More

6.6. Die weitere Entwicklung der Wirtschaft

Regelmäßige Produktion

Am Tag der weltweiten Umstellung auf freiwillige Arbeit bleibt die materielle Infrastruktur unverändert erhalten. Produktionsanlagen, Transportmittel, Energieversorgung, digitale Netzwerke und Kommunikationssysteme arbeiten weiter, es gelten langfristig erprobte Lieferverträge. Auch die Menschen gehen ihren gewohnten Tätigkeiten nach.
Read More

Infrastrukturprojekte

Besondere Projekte sind hauptsächlich regional geprägt. Sie werden von den Kommunen basisdemokratisch beschlossen.
Read More

7. Gesellschaftliche Veränderungen

7.1. Die gesellschaftliche Kraft

Die gesellschaftliche Kraft ist nicht mehr, zu arbeiten, um Lohn zu bekommen, weil man sonst verhungert.

Die gesellschaftliche Kraft ist, mitzuhelfen, damit alle Menschen genügend Essen bekommen.

7.2. Steuern und Sozialsysteme werden überflüssig

In einer Gesellschaft, in der jeder Mensch uneingeschränkten Zugang zu allem Lebensnotwendigen hat, entfällt die Notwendigkeit für die traditionellen kapitalistischen Sozialsysteme, die auf der Organisation und Verwaltung von Armut und Ungleichheit beruhen. Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherungen verlieren ihren Zweck, weil die Frage des Existenzminimums und der sozialen Absicherung nicht mehr über Löhne und Einkünfte geregelt wird.
Read More

7.3. Das Finanzsystem löst sich auf

An dem Tage, an dem wir auf die Löhne verzichten, löst sich das Finanzsystem auf. Es hat keinen Zugriff mehr auf die Wirtschaft, weil es dort keinen Tauschwert mehr gibt. Da alle Produkte und Dienstleistungen kostenlos sind, kann niemand mehr etwas mit Bankguthaben anfangen. Die bisherigen Wertmaßstäbe gibt es nicht mehr.
Read More

7.4. Eigentum

Die Rolle des Eigentums

Fast in der gesamten Menschheitsgeschichte war Besitz im heutigen Sinn kaum bekannt. Werkzeuge oder Waffen gehörten der Person, die sie benutzte, doch Boden, Wasser, Wälder und Tiere galten als Gut, das niemandem gehörte.
Read More

Schutz der Privatsphäre

Auch in einer Gesellschaft ohne Eigentum bleibt der Schutz der Privatsphäre ein zentrales Anliegen. Der Wegfall des Besitzes bedeutet keineswegs die Aufhebung persönlicher Räume oder individueller Rückzugsorte.
Read More

7.5. Befreiung der Arbeit

Wenn Arbeit nicht mehr dem finanziellen Zwang unterliegt, sondern freiwillig geleistet wird, verändert sich ihr gesamter Charakter. Sie wird Ausdruck von Kreativität, Selbstverwirklichung und gesellschaftlichem Beitrag. Die Motivation entspringt nicht mehr dem Überlebensdruck, sondern der Freude an der Tätigkeit selbst.
Read More

7.6. Die Rolle der Unternehmer:Innen bei der Umstellung

Viele Menschen fragen sich, ob Unternehmer ihre Produkte überhaupt freiwillig herausgeben würden, wenn niemand mehr Lohn oder Profit verlangt. Die Antwort hängt davon ab, ob wir wirklich weltweit gleichzeitig umstellen – und genau das ist der entscheidende Punkt.
Read More

7.7. Was wird aus dem Staat?

Wozu brauchen wir heute Staat und Macht? Wir brauchen den Staat, um das Eigentum zu schützen und die Macht, um Interessen durchzusetzen. Meist handelt es sich dabei um finanzielle Interessen, um Bereiche der Wirtschaft zu stärken. In der „Benharmonia“ gibt es keinen Streit um Geld mehr, weil das Geld überflüssig geworden ist.
Read More

7.8. Luxusartikel und „Drecksarbeit“

(Identisch mit Kap. 4.5.: Grenzen unserer Vorstellungskraft)
Es lässt sich häufig beobachten, dass Prognosen über eine postkapitalistische Gesellschaft von falschen Voraussetzungen ausgehen. Der Grund dafür liegt darin, dass es uns äußerst schwerfällt, uns wirklich in eine solche Gesellschaft hineinzuversetzen.
Read More

8. Globale Auswirkungen

Mit der weltweiten Einführung freiwilliger, nicht entlohnter Arbeit im Rahmen von Benharmonia endet die historische Epoche der globalen Abhängigkeiten. Die bisherige Trennung in „reiche“ und „arme“ Weltregionen verliert ihren Sinn. An ihre Stelle tritt ein Prozess gegenseitiger Befruchtung, in dem der Globale Süden nicht mehr nachzuholende Entwicklungsstufe, sondern tragendes Element einer neuen Zivilisation wird.
Read More

Der Autor

Eberhard Licht wurde1955 im südthüringischen Theaterstädtchen Meiningen geboren. Read More

Literaturverzeichnis

Read More

Berlin, den 05. November 2025

Eberhard Licht

Für das Literaturverzeichnis bitte das pdf-Buch downloaden.

Hier wird die generelle Funktionsweise der Benharmonia in einem Dialog zwischen Helena und Maya erklärt

Die Notwendigkeit der Überwindung des Kapitalismus aus marxistischer Sicht

Und aus theologischer Sicht

Hier gibt es noch ein kleines Erklär-Video (5 Minuten)

Bitte habt Verständnis dafür, dass nur Kommentare mit konstruktivem Inhalt veröffentlicht werden.

Berlin, den 10.11.025

Eberhard Licht

I don't need donations, but please share this idea!

5 Gedanken zu „Care-Wirtschaft 2.0“

  1. Also, ich könnte mir diese Welt gut vorstellen. Ich nähe sehr gerne, aber in meiner Familie braucht niemand etwas. Wenn wirklich alle mit dem demokratisch kontrollierten Internet verbunden wären, und jemand eine Hose braucht, könnte er doch eine Anforderung schicken und eine vertrauenswürdige KI würde diese Anforderung zu mir weiterleiten, weil sie weiß, dass ich gerne nähe. Ich würde ihm dann eine Hose nähen und wäre froh, etwas nützliches gemacht zu haben, worüber sich jemand freut. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich dann immer mal ein Foto bekomme, wo er mit der neuen Hose war.
    Also ich wünsche ihnen viel Erfolg mit diesem Plan!
    Herzliche Grüße, Hanna

  2. Was bei der Hose funktioniert, muss noch lange nicht beim Smartphone klappen. Einen Smartphone herzustellen erfordert:
    – Seltene Erden aus China
    – Chip-Fertigung in Taiwan
    – Display-Produktion in Südkorea
    – Software-Entwicklung global verteilt
    – Logistik über Kontinente
    – Tausende spezialisierte Zulieferer

    Das Ganze ohne Geld zu koordinieren ist ein Alptraum!
    Aber ich wünsche ebenso viel Erfolg mit diesem Plan!

    1. Das Besondere an diesem Plan ist ja gerade, dass es nicht wie beim Sozialismus frustrierende Enteignungen geben muss, die zum Chaos führen könnten, denn das Eigentum wird von alleine überflüssig. Aber dazu muss man alles lesen. In Punkt 5 ist genau beschrieben, dass es beim Übergang überhaupt keine Veränderungen gibt. Seltene Erden und Chips werden weiterhin geliefert. Warum auch nicht, wenn es keine Preiskämpfe mehr gibt? Werden die seltenen Erden natürlich unter unmenschlichen oder umweltschädlichen Bedingungen gewonnen, dann dauert es vielleicht ein halbes Jahr länger, bis ein neues Handy verfügbar ist, bis diese Bedingungen verbessert sind.
      Wichtig ist auch Punkt 4.6. Die Grenzen unserer Vorstellungskraft.
      Gerade das Geld ist der Alptraum, das Preisdumping und Ausbeutung des globalen Südens ermöglicht.

  3. Naja es gibt viele Idee für eine Gesellschaft ohne Geld. Leider scheitern die oft an der Umsetzung, da Geld auch Vorteile hat. Ich selber war ein Freund des Venus Projektes, aber eine konkrete Umsetzung sehen ich leider nicht. Ich finde man muss die Menschen erst von dem Geld entwöhnen und dann kann man über die Abschaffung von Geld nachdenken. Die Löhne wie in dem Text als Problem dargestellt, sind jedoch kein Problem. Und der Verzicht auf Löhne wird meiner Ansicht nach leider nicht zum Ziel frühen. Hier wird leider eine rein utopische Idee präsentiert, die so nicht umsetzbar ist.

    1. Ein „Entwöhnen“ funktioniert nicht, weil es sich nicht gegen das jährliche Wirtschaftswachstum von mehreren Billionen durchsetzen kann. Genau deshalb haben das Venus Projekt und alle anderen Postwachstumsideen keinen Erfolg.
      Warum die Löhne?
      Was macht Bosch, wenn die Belegschaft eine Lohnerhöhung durchgesetzt hat? Es müssen mehr Waschmaschinen verkauft werden, weil das Geld für die höheren Löhne nicht vom Himmel fällt. Sie werden dann so konstruiert, dass sie sich nicht mehr reparieren lassen. So einfach funktioniert die zerstörerische Wachstumsspirale. Und nebenbei steigen natürlich auch die Profite.
      Die Abschaffung der Löhne wäre eine friedliche Revolution, die jederzeit erfolgen könnte. Die Wirtschaft würde vorerst unverändert weitergehen, nur dass keine Kosten mehr entstehen und alles gratis ist. Was soll daran Utopie sein? Genau so funktioniert die gesamte Reproduktion, ohne die es keine Wirtschaft gäbe!
      Damit wären die Voraussetzungen für das Venus-Projekt geschaffen. Auch das Problem der Wuchermieten wäre gelöst, weil die Eigentümer nichts mehr mit den Mieteinnahmen kaufen könnten. So löst sich mit dem Finanzsystem auch das Eigentum an Produktionsmitteln und Immobilien auf. Enteignungen wären nicht erforderlich.
      Am besten, du liest mal den Text durch, da ist wirklich alles genau beschrieben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert