Kapitalismus beenden-1

Warum wir den Kapitalismus schnellstmöglich beenden müssen

Was ist überhaupt Kapitalismus?

Kapitalismus ist ein wirtschaftliches System, das auf privatem Besitz von Produktionsmitteln basiert und darauf abzielt, Gewinne zu erzielen. Im Kapitalismus werden die Produktionsmittel wie Fabriken, Land und Maschinen von privaten Einzelpersonen oder Unternehmen kontrolliert und genutzt, um Waren und Dienstleistungen zu produzieren.

Ein zentraler Aspekt des Kapitalismus ist der freie Markt, auf dem Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Die Idee ist, dass durch den Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern Effizienz und Innovation gefördert werden, was letztendlich zu einem höheren Wohlstand für die Gesellschaft führen soll.

Deshalb wird es immer Verlierer geben, solange es Kapitalismus gibt.

Im Kapitalismus sind Gewinne und Verluste in erster Linie auf die Eigentümer der Produktionsmittel übertragen, und die Ressourcen werden in der Regel nach den Prinzipien des Eigennutzes und der Rentabilität allokiert und nicht nach dem Bedarf der Menschen.

Kritiker des Kapitalismus weisen oft auf soziale Ungleichheit, Umweltzerstörung und die Tendenz zu Konzentration von Reichtum und Macht bei einer kleinen Elite hin.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst bei uns in Deutschland angekommen. Trotzdem werden wir durch das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr weltweit mehr Kohlendioxid emittieren als in diesem Jahr.

Haben wir den Verstand verloren oder ist uns dieses kapitalistische Wirtschaftssystem, bestehend aus globaler Wirtschaft und internationalm Finanzkapital aus der Hand geglitten?

Wie geht es weiter mit dem Wachstum?

Das Grundprinzip des Kapitalismus ist also Wachstum.

Die sichersten Quellen für zukünftiges Wachstum sind klimabedingte Umweltkatastrophen und Kriege, weil dort etwas zerstört wird, was wieder aufgebaut werden muss. Es ist wie beim „Wirtschaftswunder“ nach dem 2. Weltkrieg. Alles, wobei Geld ausgegeben wird, trägt zum Wirtschaftswachstum bei.

Deshalb wird der Kapitalismus nichts wirksames gegen diese Katastrophen unternehmen. Das alleine ist schon Grund genug, den Kapitalismus zu beenden.

Könnte die Wirtschaft nicht auch ohne Wachstum auskommen?

Die heutigen Wirtschaftskrisen werden durch das internationale Finanzkapital verursacht. Wenn nämlich die Wirtschaft schrumpft und die Finanzdienste nicht mehr ausreichend erfüllen kann, dann drehen die Banken den Geldhahn zu und die Wirtschaft kollabiert.

Deshalb müssen wir schnellstmöglich das Finanzsystem von der Wirtschaft abkoppeln.

Der beste Weg ist Revolution?

Viele Menschen wissen oder ahnen es zumindest, dass das internationale Finanzkapital die eigentliche Ursache für die heutigen globalen Probleme ist.

Aber alle Programme zur Überwindung des Kapitalismus haben bei der eigentlichen Revolution nicht das internationale Finanzkapital im Visier sondern sie richten sich gegen die Person des Kapitalisten und gegen die Wirtschaft, die zerschlagen werden soll.

Was nicht geht:

  • Wirtschaft nachhaltig machen
  • Finanzsystem reformieren

Warum?
Weil sich Wirtschaft und Finanzsystem gegenseitig optimieren. Das kapitalistische System erlaubt keinen Eingriff in dieses System.

Im Gegenteil, aus allen großen Wirtschaftskrisen ist das kapitalistische System gestärkt hervorgegangen.

Wir wissen seit mindestens 50 Jahren, dass das Wirtschaftswachstum unsere Lebensgrundlagen zerstört aber das Wachstum geht ungehindert weiter, obwohl es viele gute Ideen gibt. Seitdem warten wir auf konventionelle Lösungen zur Beendigung dieses Wachstums.

Die Zeit drängt jetzt wirklich, deshalb muss eine unkonventionelle Lösung her.

Was geht?

Die Loskoppelung des Finanzsystems von der Wirtschaft.

Stell dir vor, es gelingt allen linken Bewegungen, allen Klimainitiativen und allen Gewerkschaften, einen weltweiten Generalstreik zu organisieren. Und jetzt stell dir vor, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht die Arbeit nieder legen um die Wirtschaft und die Kapitalisten in die Knie zu zwingen sondern sie arbeiten weiter, aber freiwillig, ohne Lohn.

Genau dies würde in die richtige Richtung gehen und dem internationalen Finanzkapital das Rückgrat nehmen.

Einen weltweiten Generalstreik können wir uns ohne weiteres vorstellen und wir können uns auch vorstellen, dass die Menschen in der Wirtschaft ohne Lohn arbeiten. Immerhin arbeiten bereits heute weltweit ungefähr 40 Prozent aller Menschen ohne Lohn, hauptsächlich im Care-Bereich und bei der Reproduktion.

Nach Karl Marx entsteht der (finanzielle) Wert einer Ware durch die Arbeit. Wenn jedoch alle Arbeit auf der Welt freiwillig geleistet wird, dann entstehen keine Kosten und die Waren erhalten überhaupt keinen finanziellen Wert. Alle Rohstoffe und alle Energie bekommen wir ja schließlich kostenlos von der Erde und der Sonne. Wenn keine Kosten und keine finanziellen Werte entstehen, dann können selbstverständlich alle produzierten Waren und alle Dienstleistungen auch kostenlos abgegeben werden.
Im Gegenzug bedeutet das, dass niemand Geld oder Lohn braucht, um alle benötigten Waren und Dienstleistungen zu bekommen.

Das Finanzsystem ist dann überflüssig und wird sich einfach auflösen.

  • Nie wieder Angst vor Arbeitslosigkeit!
  • Jeder Mensch hat ungehinderten Zugang zu allem Lebensnotwendigen

Es gibt freilich auch kein Kapital mehr. Das ist deshalb das Ende des Kapitalismus.

Niemand verdient mehr an der Herstellung und am Handel mit Waffen, das ist das Ende aller Kriege.

Wenn es kein Finanzsystem mehr gibt, das Druck auf die Wirtschaft ausübt, dann kann die Wirtschaft nach Belieben schrumpfen. Das ist auch die Voraussetzung für eine komplette Kreislaufwirtschaft. Es gibt ja keinen Lohn mehr, deshalb spielt es keine Rolle, wie viel Zeit für die Produktion und die Demontage einer Ware aufgewendet wird.

Wenn alle Waren und Dienstleistungen verschenkt werden, dann hat niemand Interesse daran, mehr zu verschenken als unbedingt nötig. Deshalb gibt es keine Werbung und keine Rabattaktionen mehr und die Produkte werden wieder viel länger halten. Dadurch wird viel weniger produziert. Wenn nur die Hälfte produziert wird, dann brauchen wir nur die Hälfte an Energie und Ressourcen, es entsteht nur halb so viel CO2. Die langfristigen Klimaziele sind somit sofort erreicht und der Neokolonialismus hat ein Ende.

Chaos, Mord und Totschlag?

Das Chaos bleibt aus, denn zunächst gibt es keinen Unterschied zu vorher. Alle Menschen gehen weiter wie gewohnt auf Arbeit, die Kinder in die Schule. Denn die Wirtschaft beruht auf Verträgen, die weiterhin gelten. Der einzige Unterschied ist, dass von diesem Tag an keinerlei Kosten in der Wirtschaft anfallen, sodass alles, was produziert wird und was wir zum Leben benötigen, gratis abgegeben werden muss. Deshalb muss dieses Ereignis weltweit am gleichen Tag stattfinden.

Die Überwindung des Eigentums

Ein wichtiger Punkt bei einer Revolution ist das Eigentum. Eigentlich soll es ja überhaupt kein Eigentum mehr geben aber bei den vorangegangenen Revolutionen und bei den bekannten Programmen für eine zukünftige Revolution gibt es einen Eigentümerwechsel. Das Privateigentum soll zu Volkseigentum werden aber es bleibt trotzdem Eigentum. Ich denke auch dies birgt die Gefahr für die Entstehung bürokratisch-kapitalistischer Systeme.

Was passiert aber beim hier vorgestellten Programm?

Die Abschaffung des Finanzsystems führt ja letztendlich zur Abschaffung des Geldes. Wenn es kein Geld gibt, dann gibt es auch keinen Profit. Demzufolge ist das Eigentum, also das Werkzeug, mit dem Profit erzeugt wird, unbrauchbar. Die Eigentümer sind aber trotzdem für den Erhalt ihres Eigentums verantwortlich. Um sich dieser Verantwortung zu entledigen, werden sie das Eigentum freigeben. Es steht dann wieder allen Menschen frei zur Verfügung, so wie es ja auch bis vor ungefähr zehntausend Jahren der Fall war. Der große Vorteil wäre, dass niemandem etwas weggenommen werden muss, diese Art der Abschaffung des Kapitalismus könnte demzufolge vollkommen friedlich verlaufen.

Was wird mit dem Fortschritt?

Das meist geführte Argument für Wettbewerb und Markt ist der Fortschritt. Ohne die Knute des Geldes gäbe es angeblich keinen Fortschritt. Was ist aber mit den berühmten Forschern, die der Menschheit ihre Erfindungen vollkommen uneigennützig lieferten? Kennt jemand das Wohnhaus von Albert Einstein, das er sich 1929 drei Jahre vor seiner Emigration für sich, seine Frau und deren zwei Töchter in Caputh bei Potsdam bauen ließ? Es ist nicht mehr als eine bescheidene Holzhütte.

Die heutigen Forschungen passieren meist nicht zum Nutze der Menschen sondern um Marktanteile zu sichern.

Wenn Menschen nicht mehr gezwungen sind, irgendetwas zu arbeiten, nur um Lohn zu bekommen, dann haben sie die Freiheit, etwas zu tun, das ihnen Spaß macht. Das ist die beste Voraussetzung für Fortschritt. In den meisten Menschen steckt ein Talent, welches nur geweckt werden muss. Diese Talente werden dafür sorgen, dass es weiterhin Fortschritt gibt. Dieser Fortschritt wird dann nur noch uns Menschen dienen.

Echte Basisdemokratie

Heute ist es so, dass die parlamentarische Demokratie dazu da ist, dass das Parlament um Geld kämpft, damit die Versprechen erfüllt werden können, die den Wählern gemacht wurden.

Wenn sich das Finanzsystem aufgelöst hat, dann entscheiden die Menschen in den Wohngemeinschaften direkt darüber, welche erforderlichen Aufgaben realisiert werden.

Das Ende der Ausbeutung der Frauen

Wenn es keinen Unterschied mehr gibt zwischen bezahlter Arbeit in der Produktion und unbezahlter Arbeit in der Reproduktion (die oft von Frauen ausgeführt wird), sind beide automatisch gleichgestellt. Dadurch wird auch das Problem der Geschlechterungerechtigkeit allmählich von ganz alleine verschwinden.

Diskussionsbedarf?

Ich diskutiere gerne mit euch über dieses neue Konzept. Bitte schreibt mir eine Email, wenn ihr Gesprächsbedarf habt.

post@LetUsBe.One

Berlin, den 04. Juni 2024

Eberhard Licht

Dies ist meine persönliche Homepage und meine persönliche Meinung.

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