Benharmonia – die Revolution des Schenkens

 

 Charaktere:

Maya:    Eine junge Frau aus Indien, technikaffin, pragmatisch und idealistisch.

Elena:    Eine ältere Frau aus Deutschland, erfahrene Aktivistin, mit einem feinen Sinn für Humor.

Carlos: Ein junger Mann aus Lateinamerika, Unternehmer, der an gesellschaftlichen Wandel glaubt, aber in Widersprüchen steckt.

Max:      Ein älterer Mann aus den USA, ehemaliger Finanzanalyst, weise und kritisch.

1.  Einleitung: Der Sturm zieht auf

*Die Szene beginnt auf einer Terrasse mit Blick auf eine lebhafte Stadt. Es ist ein heißer Sommertag, und die Vier sitzen bei einem Drink zusammen.*

**Maya** (blickt seufzend auf die Stadt):

„Es fühlt sich an, als würde die Welt auseinanderbrechen. Alles dreht sich nur noch um Profit, während immer mehr Menschen leiden und die Erde immer stärker unter Druck gerät.“

**Carlos** (grinst):

„Stimmt, aber solange die Börsenkurse steigen, interessiert das doch niemanden, oder? Und wenn die Ozeane leergefischt sind, dann hatten wir immerhin einmal Sushi.“

**Elena** (lächelt ironisch):

„Du machst Witze, aber genau das ist das Problem. Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler vor den Konsequenzen unseres Handelns – doch wir hören einfach nicht hin. Jetzt mit dem Internet und künstlicher Intelligenz könnten wir so vieles besser organisieren.“

**Max** (nimmt einen langsamen Schluck von seinem Drink):

„Ja, aber leider machen wir alle mit. Jeder will mehr Lohn, mehr Rente, mehr Wohlstand obwohl wir innerlich spüren, dass die Grenzen längst überschritten sind.“

**Elena** (zornig):

„Ja, wir sind so hilflos. Waffenexporte, Untätigkeit beim Klimawandel, alles für das Wirtschaftswachstum. Und die Politiker haben nur halbherzige Ausreden. Das spaltet unsere Gesellschaft.“

**Maya** (nickt energisch):

„Genau das ist es! Wir haben so sehr verinnerlicht, dass ohne Wachstum alles zusammenbricht. Aber das ist schlichtweg falsch. Die meisten natürlichen Systeme streben nach einem Gleichgewicht. Warum sollte unsere Wirtschaft nicht dasselbe Ziel verfolgen können?“

2. Die wirkliche Ursache
der globalen Probleme:
Wirtschaft oder Finanzsystem?

**Carlos** (neugierig, lehnt sich vor):

„Also, wo liegt eurer Meinung nach das eigentliche Problem? Ist es unsere Wirtschaft an sich oder das Finanzsystem, das alles antreibt?“

**Max** (nachdenklich):

„Eine gute Frage. Ja, alle Unternehmen müssen Profit machen, sonst gehen sie unter. Also muss es das Finanzsystem sein, das die Wirtschaft antreibt.“

**Elena** (zustimmend):

„Es ist ein Teufelskreis. Das Finanzsystem benutzt die Wirtschaft, um das Geld zu vermehren. Die Wirtschaft könnte theoretisch ganz ohne Wachstum funktionieren, aber der finanzielle Druck lässt ihr keine Wahl.“

**Maya** (ergänzt):

„Richtig. Und die Wirtschaft wiederum zwingt die Menschen mit Reklame, Rabattaktionen und geplanter Obsoleszenz dazu, immer mehr zu konsumieren, damit das Wachstum weitergehen kann.“

**Carlos** (wütend):

„Das ist noch nicht alles! Weil die Menschen übersättigt sind, lässt der Konsum nach. Deshalb wird jetzt alles auf Waffenexport und die Hoffnung gesetzt, beim Wiederaufbau der Kriegszerstörungen kräftig mitverdienen zu können. Auch gegen den Klimawandel wird nichts getan, weil auch die Reparatur der Zerstörungen durch Klimakatastrophen dem Wachstum nützt.“

**Maya** (zweifelnd):

„Aber wenn das Wachstum abnehmen und die Wirtschaft schrumpfen würde, müssten die Menschen dann nicht auf ihren Wohlstand verzichten?“

**Elena** (erklärend):

„Verzicht ist relativ. Es kommt ganz darauf an, wie wir Wohlstand definieren. Heute definieren die Politiker Konsum als Wohlstand, weil Konsum dem Wachstum dient. Wenn dieser Einfluss weg wäre, dann würde es uns nichts ausmachen, wenn die Wirtschaft schrumpft und sich die Erde erholen kann.“

**Maya** (bestätigt):

„Genau, wir wissen seit langem, dass Konsum nicht glücklicher macht sondern Stress in unser Leben bringt.“

3.  Wie können wir das Finanzsystem von der Wirtschaft abkoppeln?

**Max** (ernst, lehnt sich zurück):

„Die Frage ist, wie wir das Finanzsystem aus der Gleichung nehmen können. Wenn wir den Druck von Profit und Zinsen eliminieren, kann sich die Wirtschaft dann wirklich verändern?“

**Elena** (zieht eine Augenbraue hoch):

„Du schlägst vor, das Geld einfach abzuschaffen?“

**Max** (erklärend):

„Nein, nicht unbedingt. Es geht eher darum, die Rolle des Geldes in der Wirtschaft aufzuheben, damit das Finanzsystem keinen Angriffspunkt mehr hat. Stell dir vor, wir würden weiter produzieren wie bisher, aber den Waren keinen finanziellen Wert mehr zuweisen.“

**Elena** (erstaunt):

„Genau, die Güter könnten dann frei verteilt werden, jeder nimmt sich das, was er wirklich braucht und die Menschen würden als Gegenleistung freiwillig arbeiten gehen.“

**Maya** (bestätigend):

„Du hast so recht! Wenn die Güter frei verteilt werden, wäre ja Werbung absoluter Blödsinn. Deshalb nimmt sich jeder wirklich nur das, was er für ein zufriedenes und glückliches Leben braucht. Wir werden dann wahrscheinlich auch wieder feststellen, wie wichtig Freizeit ist.“

**Carlos** (mit erhobener Augenbraue):

„Natürlich, so einfach ist es. Die Waren bekommen ihren monetären Wert ja nur durch die bezahlte Arbeit, die hineingesteckt wird.“

**Elena** (zwinkernd):

„Also bräuchten wir nur umsonst zu arbeiten und somit wären die Waren kostenlos. Dann ist das Finanzsystem raus aus der Wirtschaft.“

**Maya** (lächelt):

„Das klingt radikal, aber denk mal nach. Wir organisieren heute sogar global freiwillige Zusammenarbeit, sei es bei Katastrophenhilfe oder sozialen Bewegungen. Alles was zu Hause bei der Erziehung unserer Kinder und der Pflege unserer Angehörigen passiert, ist freiwillig. Warum sollte das nicht auch in der Wirtschaft funktionieren?“

**Carlos** (schmunzelnd):

„Den produzierten Waren ist es ja vollkommen egal, ob sie durch bezahlte oder durch freiwillige Arbeit hergestellt werden.“

4. Die Revolution des Schenkens

**Max** (lacht):

„Ihr glaubt wirklich, dass die Leute einfach so anfangen würden, umsonst zu arbeiten?“

**Elena** (mit spielerischem Ton):

„Warum nicht? In gewisser Weise tun sie das doch schon. Nur tagsüber arbeiten wir für Geld und gebrauchen die Ellenbogen. Aber was ist, wenn wir nach Hause kommen?“

**Maya** (bestätigend):

„Natürlich, genau so ist es! Jeden Tag, wenn wir nach Hause kommen, sind wir ganz anders. Dann sind wir kooperativ und solidarisch. Gewissermaßen arbeiten wir ungefähr die Hälfte des jeden Tages freiwillig, und meist sogar viel engagierter. Wenn Arbeit nicht mehr nur ein Mittel zum Geldverdienen wäre, würde sich alles verändern.“

**Carlos** (bestimmt):

„Ihr habt ganz recht, die Umgebungsbedingungen fordern uns dazu auf, so oder so zu sein. Die Umgebung bestimmt, wie wir uns verhalten. Es ist, als ob wir soziale Chamäleons wären, die sich immer der jeweiligen Umwelt anpassen.“

**Elena** (nachdenklich):

„Aber wie sollen die Menschen dazu aufgefordert werden, freiwillig zu arbeiten?“

**Maya** (mit einem Seitenblick zu Max):

„Die Geschichte zeigt, dass große Veränderungen oft durch Krisen ausgelöst werden. Und die Krisen sind schon da. Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Ungleichheit, Kriege um Rohstofflagerstätten.“

**Carlos** (begeistert):

„Genau! Es könnte etwas wie ein globaler Generalstreik passieren, das können sich die meisten Menschen vorstellen. Aber anstatt die Arbeit niederzulegen, würden wir sie freiwillig fortsetzen.“

**Elena** (begeistert):

„Die Arbeit niederzulegen wäre wirklich Blödsinn. Wir wollen ja die Wirtschaft nicht durcheinanderbringen sondern sie befreien.“

**Max** (erstaunt):

„Das ist ein radikaler Ansatz, aber nicht unrealistisch. Die Lieferketten blieben intakt, und die Waren wären frei zugänglich. Ade Finanzsystem und das war‘s.“

**Carlos** (nickt):

„Der Schlüssel liegt einfach darin, dass die Wirtschaft nicht zusammenbrechen darf. Wir befreien die Wirtschaft nur vom Zwang des Finanzsystems und dann wird sie von ganz alleine nachhaltig.“

**Elena** (begeistert):

„Genau so wird es sein! Die meisten Unternehmer wollen ja heute schon gerne nachhaltig produzieren aber wegen dem Profitzwang können sie das einfach nicht verwirklichen.“

**Maya** (mit einem Lächeln):

„Wenn Arbeit nichts mehr kostet, steht ja auch einer wirklichen Kreislaufwirtschaft überhaupt nichts mehr im Wege. Wir könnten vollständig recycelbare Produkte herstellen und die Rohstoffknappheit wäre Geschichte.“

**Carlos** (nickt zustimmend):

„Ja, und die Produktionszyklen könnten sich wieder verlangsamen. Keine geplante Obsoleszenz mehr, keine ständig neuen Modelle, was letztendlich zu immer mehr Abfall, Abgasen und Ressourcenverbrauch führt. Stattdessen könnten wir uns wieder auf langlebige und qualitativ hochwertige Produkte konzentrieren.“

**Elena** (gestikuliert):

„Wenn alles verschenkt wird, gibt es keinen Grund mehr, Werbung zu machen oder Menschen zu überreden, mehr zu konsumieren, als sie brauchen.“

**Maya** (zwinkert):

„Klar, die Produktion würde dann zurückgehen und natürlich würden auch Arbeitsplätze verschwinden. Aber das ist kein Problem, denn alle wären ja automatisch versorgt. Arbeitslosigkeit gäbe es nicht mehr.“

**Elena** (ernst):

„Während des ersten COVID-19-Lockdowns standen viele Fabriken still, aber unsere Grundversorgung war nicht gefährdet. Es zeigt, dass die Wirtschaft schrumpfen kann, ohne dass wir in eine Krise geraten.“

**Maya** (ergänzt):

„Die Leute würden sich schnell anpassen. Manche blieben einfach länger zu Hause, andere würden dort helfen, wo Hilfe nötig ist.“

**Carlos** (nachdenklich nickt):

„Die Idee ist also, dass sich die Wirtschaft nach den tatsächlichen Bedürfnissen organisiert, nicht nach dem, was profitabel ist.“

**Elena** (zwinkert):

„Der Zwang, für Lohn zu arbeiten, wäre auch weg, es gäbe keine Bullshit-Jobs mehr.“

**Max** (lächelt):

„Genau. Sicher würde es schnell zu einer Zwei- oder Dreitagewoche kommen, wenn die Leute aus der Finanzbranche alle dazukommen.“

**Elena** (zweifelnd):

„Jetzt noch mal zum freiwillig arbeiten. Die Unternehmer werden doch nicht freiwillig aufhören, Geld für ihre Waren zu verlangen. Was passiert, wenn sie nicht mitspielen?“

**Carlos**(ironisch):

„Ja, ich sehe schon die CEOs, die alles verschenken. Klingt, als ob das eine harte Nuss wird.“

**Maya** (ruhig):

„Guter Punkt. Aber auch sie werden nach der Umstellung alles kostenlos bekommen, was sie brauchen – auch alle Rohstoffe und Zwischenprodukte. Es gibt keinen Grund mehr für sie, sich die Mühe zu machen, um Geld einzusammeln. Ich glaube, gerade auch die Unternehmer werden schnell verstehen, dass dieses System niemanden benachteiligt.“

**Elena** (einsichtig):

„Stimmt genau. Für ein gutes Leben brauchst du überhaupt keine Milliarden. Die belasten dich eigentlich nur, weil du immer dafür sorgen musst, dass sie sich vermehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Milliardär auch ein ganz normales Familienleben hat. Die großen Ausgaben haben sie ja nur, weil sie repräsentieren müssen um am Ball zu bleiben.“

**Max** (besorgt):

„Aber dann werden ja auch keine Steuern mehr bezahlt. Wovon sollen denn dann die Menschen im Bildungsbereich oder in der Kunst leben?“

**Elena** (belustigt):

„Also, jetzt denk doch mal nach. Wenn alles kostenlos ist…. Macht es klick?“

**Maya** (sarkastisch):

„Und was ist, wenn jemand einfach nur faul ist? Will ja nicht jeder kreative Projekte verfolgen oder zum Wohle aller beitragen.“

**Elena** (zwinkert):

„Das haben die Leute auch über das bedingungslose Grundeinkommen gesagt. ‚Wenn niemand arbeiten muss, arbeitet keiner mehr‘. Aber die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen etwas Sinnvolles tun wollen. Es ist ein Mythos, dass die Leute von Natur aus faul sind.“

**Max** (begeistert):

„Denkt mal nach –die Menschen könnten sogar ihren Leidenschaften nachgehen. Diejenigen, die gerne backen, würden auch mal um vier Uhr früh‘s aufstehen, um leckere Brötchen und Croissants zu machen und anzubieten.“

**Maya** (zweifelnd):

„Ich bin mir nicht sicher, ob die Menschen, die in den Lithium-Gruben schuften, freiwillig weiterarbeiten würden.

**Elena** (erklärend):

„Das wäre zunächst überhaupt nicht schlimm, weil die Menschen im globalen Süden meist für unseren extensiven Lebensstil ausgebeutet werden. Stonewash-Jeans, Plastikspielzeug, Garnelen schälen. Es schadet uns überhaupt nicht, wenn wir einmal eine Weile auf diesen Luxus verzichten müssten.“

5. Ende der Entfremdung der Arbeit

**Elena** (entspannt):

„Wenn Arbeit freiwillig ist, könnte sie ihre Bedeutung vollkommen verändern – sie wird Ausdruck von Kreativität und Beitrag zur Gemeinschaft.“

**Carlos** (schmunzelt):

„Und wenn niemand mehr aus Zwang arbeiten muss, dann wird auch der Wert der Arbeit ganz anders geschätzt. Die Motivation kommt dann aus der Freude an der Tätigkeit selbst.“

**Elena** (begeistert):

„Ja, wenn ich nicht irgendetwas arbeiten muss, nur um Geld zu verdienen, dann kann ich mir eine Tätigkeit suchen, die mir wirklich Spaß macht und auf die ich mich jeden Abend freue.“

**Maya** (skeptisch):

„Aber was ist mit den unangenehmen Arbeiten? Wer würde die noch machen?“

**Elena** (zuckt mit den Schultern):

„Wir würden sie gemeinsam bewältigen, aus Solidarität, nicht aus ökonomischer Notwendigkeit. Irgendwann ist jeder mal dran. Außerdem könnten viele Aufgaben automatisiert werden.“

**Carlos** (nickt, entschlossen):

„Du hast so was von recht. Solange Arbeit bezahlt wird, findest du immer Leute, die billiger sind als Roboter. Stell dir vor, nach dieser Umstellung auf freiwillige Arbeit könnten viele Autofabriken einfach Roboter produzieren!“

**Elena** (mit ruhiger Stimme):

„Das könnte die Entfremdung von der Arbeit beenden, die die Menschen heute spüren. Die Jobs würden besser zu den persönlichen Talenten und Interessen passen. Arbeit wird wieder erfüllend, weil sie nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern ein Teil des Lebens ist.“

6.  Was wird aus dem Eigentum?

**Maya** (neugierig):

„Wenn es keinen Profit mehr gibt, was passiert dann eigentlich mit dem Eigentum? Wird alles einfach allen gehören?“

**Elena** (denkt über die Vergangenheit nach):

„Die Vergesellschaftung von Eigentum wurde schon ausprobiert, und es hat nicht funktioniert. Was passierte beim Zusammenbruch des Sozialismus nach 1989 mit dem ganzen Volkseigentum? Es wurde einfach wieder privatisiert. Ganz unspektakulär.“

**Max** (zuversichtlich):

„Ja, wenn es keinen Profitanreiz gibt, verliert das Eigentum natürlich seine Bedeutung.“

**Carlos** (neugierig):

„Eigentlich hast du Recht. Eigentum wie Wohnungen, Fabriken und Felder braucht man heute für den Profit, das ist die hauptsächliche Aufgabe des Eigentums.“

**Elena** (staunt):

„Aber was ist dann, wenn es keinen Profit mehr gibt?“

**Carlos** (nickt):

„Wenn es keinen Anreiz gibt, Wohnungen, Land oder Fabriken zu besitzen, dann sind sie nur eine Last, weil die Eigentümer noch dafür verantwortlich sind. Und verkaufen können sie sie nicht, weil sie ja kein Geld mehr dafür bekommen können.“

**Maya** (mit hochgezogener Augenbraue):

„Und Du meinst, das Eigentum würde einfach verschwinden?“

**Carlos** (bestätigend):

„Ja, sie werden das Eigentum einfach loslassen, das Eigentum gehört dann überhaupt niemandem, so wie es für den Großteil der Menschheitsgeschichte der Fall war.“

**Max** (ruhig):

„Ja, du hast Recht. Es gehört dann nicht allen sondern niemandem. In so einem Falle wäre es auch rein rechtlich viel schwieriger, wieder etwas zu privatisieren.“

**Elena** (schmunzelnd):

„Und aus „Besitz“ wird dann einfach Respekt vor der Privatsphäre anderer.“

**Max** (schmunzelt):

„Eine Gesellschaft ohne Eigentum. Ihr macht es mir schwer, nicht zu träumen.“

**Carlos** (etwas ratlos):

„Warum habe ich mir denn dann in den vergangenen Jahren diese viele Mühe gemacht, um mein kleines Unternehmen aufzubauen?“

**Maya** (erklärt):

„Da musst du dir überhaupt keine Sorgen machen. Niemand wird dir dein Unternehmen wegnehmen wollen. Es gibt ja keine Konkurrenz mehr.“

**Max** (zustimmend):

„Ja, du kannst dich voll darauf konzentrieren, ein perfektes Arbeitsklima und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und deine Produkte wirklich nachhaltig zu machen. Deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden es dir danken, indem sie ihre ganze Kreativität und Tatkraft einsetzen.“

7.  Wie werden wir dann leben?

**Carlos** (lächelt):

„Ich werde mir dann gleich einen Lamborghini und einen Maserati bestellen und jeden Abend in Champagner baden!“

**Elena** (lacht):

„Das bezweifle ich. Menschen verhalten sich in der Regel verantwortungsvoll, wenn sie nicht dazu gezwungen werden, besser zu scheinen als die anderen.“

**Maya** (zustimmend):

„Stimmt. Wir hatten ja vorhin schon gesagt, dass wir uns einen großen Teil jeden Tages absolut kooperativ verhalten, wenn wir nicht unter dem Einfluss des Marktes stehen.“

**Elena** (begeistert):

„Genau! Wir würden uns dann den ganzen Tag eher wie im Kreis von Familie oder Freunden fühlen. Schließlich beschenken wir uns dann ja gegenseitig.“

**Carlos** (leicht skeptisch):

„Aber was wird dann aus Fortschritt und Innovation?“

**Max** (nachdenklich):

„Innovation wird nicht durch Wettbewerb angetrieben, sondern durch die Neugier und den Wunsch, die Welt zu verbessern. In einer solchen Gesellschaft würden Fortschritte in Wissenschaft und Technik auf echte Bedürfnisse abzielen, statt Produkte auf den Markt zu werfen, nur um sie verkaufen zu können.“

8. Epilog

**Elena** (träumerisch):

„Der Wettbewerb hat aber auch etwas positives, er hat uns seit der Epoche der Aufklärung auf den heutigen Stand von Wissenschaft und Technik gebracht.“

**Maya** (etwas empört):

„Aber seit 50 Jahren spitzt sich die Beschleunigung der Produktentwicklung, die Verkürzung der Lebensdauer und der damit verbundene Ressourcenverbrauch immer weiter zu und das sind die Hauptursachen für unsere aktuellen Probleme!“

**Carlos** (beschwichtigt):

„Aber wenn wir jetzt den Beschleunigungsfaktor Finanzsystem aus der Wirtschaft entfernen, werden wir vielleicht doch nicht in den Kollaps katapultiert.“

**Max** (mit einem Blick auf die untergehende Sonne):

„Ich hatte mich mein Leben lang im Kapitalismus wohlgefühlt und es würde mir schwer fallen, mich vom Kapitalismus zu verabschieden.“

**Elena** (lächelt):

„Nun, vielleicht können wir ja die Bezeichnung beibehalten, aber finanzielles Vermögen als Kapital wird ersetzt durch Kapital in Form von menschlichem Wissen und Innovation.“

**Maya** (nachdenklich):

„Du hast Recht, auch ich habe immer an Revolutionen gezweifelt. Aber dies hier ist ja keine Revolution, in der jemandem etwas weggenommen wird.“

**Elena** (mit dem Glas in ihrer Hand):

„Nein, ganz und gar nicht. Es ist eine Revolution des Schenkens. In Zukunft werden wir uns gegenseitig beschenken und dafür braucht es keine Ellenbogen mehr.“

**Max** (hebt sein Glas):

„Wir müssen ja überhaupt nicht auf Wohlstand verzichten, auch unsere wissenschaftlich-technischen Errungenschaften behalten wir.
Wir werden bloß den überflüssigen und künstlich erzeugten Konsum verschwinden lassen, zu dem uns der Markt und das Finanzsystem zwingt.
Wir wissen auch, dass uns dieser Konsum nicht glücklicher macht und dass er die Erde mit Klimawandel und Kriegen überziehen wird.“

**Carlos** (erhebt sein Glas in Zustimmung):

„Lasst uns beginnen, diese Idee der Revolution des Schenkens in der ganzen Welt zu verbreiten!“

**Elena und Maya** (im Chor):

„Auf Benharmonia und die Befreiung des Kapitalismus vom Finanzsystem.“

Berlin, den 19.10.2024

Eberhard Licht

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