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Das „Jahr 2000“-Paradox

Das „Jahr 2000“-Paradox: Warum die Zukunft anders kam

Vor 50 Jahren träumten Vordenker wie Karl Marx und John Maynard Keynes von einer Zukunft, in der Automatisierung und technischer Fortschritt den Menschen von monotoner Arbeit befreien würden. Stattdessen leben wir heute in einer Welt, in der Wirtschaftswachstum, Klimakrise und soziale Ungleichheit untrennbar miteinander verknüpft sind. Warum ist diese Vision gescheitert – und wie können wir sie retten?


Die Utopie von gestern

Bis in die 1970er Jahre glaubten viele, dass Roboter und Automaten bis zum Jahr 2000 den größten Teil der Arbeit übernehmen würden. Keynes prognostizierte, dass der technologische Fortschritt die Arbeitszeit drastisch reduzieren würde.

Keynes glaubte, dass die Menschen in der Zukunft nur noch etwa 15 Stunden pro Woche arbeiten müssten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der gesellschaftliche Reichtum sollte gleichmäßig verteilt sein, und die Menschen hätten mehr Zeit für Familie, Freunde und persönliche Interessen.

Doch die Realität sieht anders aus: Stattdessen dominieren heute Prekarität, steigende Arbeitszeiten und eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich.

Die technischen Voraussetzungen für eine gerechtere Gesellschaft sind längst vorhanden. Doch systemische Fehlentwicklungen haben dazu geführt, dass Wachstum vor allem Profit für Wenige generiert. Laut dem Oxfam-Bericht 2023 besitzen die reichsten 2 % der Weltbevölkerung mehr Vermögen als die restlichen 98 %. Die Konzentration von Reichtum nimmt weiter zu, denn das Gesetz des Kapitalismus ist, dass Kapitalerträge schneller wachsen als Löhne.

Diese Abbildung aus dem World Inequality Report 2022 zeigt, dass das Einkommen der Reichen immer viel schneller steigt als das der Masse der Menschen. Das bedeutet, dass der versprochene Wohlstand durch Wirtschaftswachstum nicht uns zugute kommt, sondern ausschließlich den Reichen.


Wachstum als Sackgasse

Die Idee, dass wirtschaftliches Wachstum Wohlstand für alle schafft, hat sich als Illusion erwiesen. Stattdessen führt es zu einer Überlastung der Ökosysteme und einer Verschärfung sozialer Spannungen.

Selbst vermeintliche Lösungen wie „grünes Wachstum“ oder erneuerbare Energien können die Probleme nicht lösen. Im Jahr 2021 stammte nur weniger als 20 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen – der Rest basiert auch in Zukunft auf fossilen Brennstoffen.

Hinzu kommt, dass Wachstum oft durch destruktive Praktiken wie Rüstungsexporte oder geplante Obsoleszenz erzielt wird. Solange Profitmaximierung das oberste Ziel bleibt, werden Kriege und Umweltzerstörung weitergehen.


Warum die Geschichte anders verlief

Das liegt am grundlegenden Mechanismus des Kapitalismus: Kapitalgewinne fließen in der Regel nicht automatisch an die Gesellschaft zurück, sondern an die Eigentümer der Produktionsmittel. Kapitalismus basiert auf Gewinnmaximierung, nicht auf gesellschaftlichem Ausgleich. Unternehmen haben keinen Anreiz, ihre Gewinne freiwillig mit denjenigen zu teilen, die durch Automatisierung arbeitslos wurden.

Der Kapitalismus ist gewissermaßen eine Gelddruckmaschine für die Reichen. Während dem Großteil der Beschäftigten die Lohnerhöhungen durch die Inflation wieder genommen werden, werden die Reichen immer reicher, weil die Profite stärker wachsen als Löhne.

Obwohl wir seit 50 Jahren die Gefahr des Wirtschaftswachstums für die Zukunft unseres Planeten kennen (Club of Rome: Grenzen des Wachstums), haben sich über 3/4 der Wähler wieder für Wachstum entschieden, weil uns die Politiker einreden, dass nur so unser Wohlstand gesichert ist.


Eine Alternative: Ungedeckelte Abgabe für Arbeitslosenversicherung

Eigentlich müssten die Gewerkschaften anstatt sicherer Arbeitsplätze den vollen Lohnausgleich für Arbeitslose fordern, dann wären die Auswirkungen reduzierten Wachstums auf den Wohlstand kompensiert. Dafür müsste einfach der gesetzliche Arbeitslosenbeitrag von lächerlichen derzeit 2,6 Prozent angehoben werden. Der Krankenkassenbeitrag entspricht dagegen fast 15 Prozent!

Da die Arbeitnehmer die Reichen reich gemacht haben, wäre es nur gerecht, dass sie auch hauptsächlich diesen Beitrag zahlen. Nach unten muss es deshalb eine Grenze geben (z.B. Arbeitnehmer-Durchschnittsgehalt) aber nach oben darf er nicht gedeckelt sein.

Außerdem profitieren ja die Arbeitgeber davon, dass dadurch die Weichen für eine weitere Automatisierung der Wirtschaft gestellt werden.

Die Arbeitnehmer wären dann bestrebt, weniger zu arbeiten, dadurch würde die Arbeit gleichmäßig verteilt werden und die Automatisierung könnte stärker voranschreiten. Wahrscheinlich würden Autofabriken auf die Produktion von Automaten und Robotern umgestellt werden.

Es besteht aber immer noch die Gefahr, dass die Unternehmer in das Ausland gehen und dieses Konzept scheitern würde.

Besser wäre es deshalb, das Übel gleich mit der Wurzel auszureißen.


Eine weitere Alternative: Die „Revolution des Gebens“

Wie wir sehen, dreht sich alles um das Geld. Doch wem gehört dieses Geld hauptsächlich und welche Leute sind eigentlich Eigentümer des „Finanzsystems“?

0,1 % der Weltbevölkerung (superreiche Einzelpersonen & ihre Familien) sind Hauptprofiteure und direkte Eigentümer.

1 % der Weltbevölkerung (höchste Vermögensklasse) Besitzen den größten Teil des Kapitals, oft über Fonds oder Direktbeteiligungen.

5–10 % der Weltbevölkerung (obere Mittelschicht und wohlhabende Investoren)  Haben über Fonds, Aktien und Beteiligungen gewisse Anteile, aber ohne Kontrolle.

Diese Menschen haben kein Interesse daran, dass der Reichtum gleichmäßig verteilt wird. Sie benutzen die Wirtschaft dazu, dass ihr Reichtum und ihre Macht immer mehr steigen können.

Ist die eigentliche Aufgabe der Wirtschaft nicht, Waren- und Dienstleistungsversorger zu sein? Das heutige kapitalistische System benutzt jedoch den Einfluss des Finanzsystems auf die Wirtschaft als Druckmittel.

Wenn nämlich das Wachstum nachlässt, welches hauptsächlich der Kapitalakkumulation dient, also die Ungleichheit immer mehr vergrößert, dann sollen wir das spüren, indem automatisch auch die Sozialleistungen kleiner werden.

Die Lösung hierfür wäre, dem Finanzsystem überhaupt keinen Angriffspunkt mehr innerhalb der Wirtschaft zu bieten. Das würde passieren, wenn das Geld einfach aus der Wirtschaft verbannt wird.

Dazu müssten wir nicht einmal den Reichen etwas wegnehmen.

Wir müssen bloß verhindern, dass die produzierten Waren einen monetären Wert erhalten. Diesen monetären Wert bekommen die Waren nur deshalb, weil die Arbeit mit Geld vergütet wird.

Eine radikale, aber mögliche Lösung wäre eine „Revolution des Gebens“. Das könnte ein globaler Generalstreik sein. Aber weil wir ja der Wirtschaft als unserer Versorgerin keinen Schaden zufügen wollen, werden die Menschen einfach weiterarbeiten, aber in Zukunft auf monetäre Entlohnung verzichten.

Es ist ganz einfach. Dadurch  bekäme alles, was in der Wirtschaft zirkuliert, also Rohstoffe, Halbzeuge und Fertigprodukte keinen finanziellen Wert mehr denn nur die bezahlte Arbeit sorgt für den finanziellen Wert dieser Dinge.

Dann hätte das Finanzsystem keinen Zugriff mehr auf die Wirtschaft und sie wäre somit frei und sie würde sich dann von ganz alleine nachhaltig entwickeln.

Außerdem ständen die Waren und Dienstleistungen allen Menschen kostenlos zur Verfügung. Löhne wären nicht mehr erforderlich und niemand wäre mehr ausgeschlossen.

Care-Arbeit wäre mit einem Male mit heute bezahlter Arbeit gleichgestellt!

Diese Idee mag utopisch klingen, aber sie baut auf einem einfachen Prinzip auf: Wir produzieren bereits mehr als genug, um alle Menschen zu versorgen. Das Problem liegt in der Verteilung. Indem wir uns weigern, für Geld zu arbeiten, könnten wir das System überlisten und der Wirtschaft ermöglichen, sich nachhaltig und gemeinwohlorientiert zu entwickeln.


Benharmonia: Eine Vision für die Zukunft

Stellt euch vor, es gäbe etwas ganz anderes! Eine Gesellschaft, die nicht auf Gier und Konkurrenz basiert, sondern auf Harmonie und Gemeinwohl. Doch solange dieses Etwas keinen Namen hat, können wir uns darunter nichts vorstellen.

Begriffe wie Sozialismus, Kommunismus, Postkapitalismus oder gar „Kriegswirtschaft“ sind entweder belastet oder schwer zugänglich. Selbst „Degrowth“ oder „Ökosozialismus“ sind für viele Menschen abstrakt und schwer zu fassen.

Was wir uns wünschen, ist doch eine gute und harmonische Gesellschaft, oder? Warum nennen wir sie nicht BENHARMONIA ? Dieser Name ist einfach, positiv und in den meisten Kulturen und Sprachen verständlich. BENHARMONIA steht für eine Welt, in der wir uns gegenseitig beschenken, Ressourcen teilen und gemeinsam für das Wohl aller sorgen.


Die Macht der Menschlichkeit

Bereits heute spielt sich ein großer Teil unseres Lebens jenseits der Logik der Gier ab. In Familien, Freundschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen schenken wir uns gegenseitig Zeit, Unterstützung und Ressourcen. Warum also nicht dieses Prinzip auf die gesamte Gesellschaft übertragen?

Die „Revolution des Gebens“ und die Vision von BENHARMONIA wären lediglich mit ein bisschen Überwindung verbunden. Keine Partei könnte uns daran hindern.

Der Schritt aus dem heutigen Kapitalismus heraus wäre ein weltweiter Aktionstag , an dem Menschen demonstrativ auf monetäre Entlohnung verzichten und stattdessen beginnen, sich gegenseitig zu beschenken.


Fazit: Die Zukunft liegt in unseren Händen

Die letzten 50 Jahre haben gezeigt, dass wirtschaftliches Wachstum keine Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit ist. Stattdessen brauchen wir einen radikalen Wandel hin zu einer Gesellschaft, die auf Kooperation, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl basiert.

Die „Revolution des Gebens“ und der Übergang zur BENHARMONIA würden die destruktive Entwicklung der Geschichte der letzten 50 Jahre korrigieren.

Diese „Revolution des Gebens“ könnte jederzeit passieren, auch schon in diesem Jahr z.B. zu Ostern, am 1. Mai oder zu „Thanksgiving“.

Voraussetzung ist nur, diese Botschaft schnell genug unter allen Menschen zu verbreiten. Es liegt an uns, BENHARMONIA Wirklichkeit werden zu lassen.

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Hier findest du ein unterhaltsames und leicht lesbares Essay mit der ausführlichen Lösung (10 Minuten Lesezeit):

Leicht lesbarer Text in Dialogform 

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Diskussionsbedarf?

Ich diskutiere gerne mit euch über dieses neue Konzept. Bitte schreibt mir eine Email, wenn ihr Gesprächsbedarf habt.

Berlin, den 03.02.2025

Eberhard Licht

Dies ist meine persönliche Homepage und meine persönliche Meinung.

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40 Prozent der Arbeit ist freiwillig, warum nicht alles?

Die Tatsache, dass die Reparatur der vom Klimawandel verursachten Schäden sowie Kriege die sicherste Quelle für weiteres Wirtschaftswachstum sind, müsste jetzt weltweit die Alarmglocken schrillen lassen. Kriege sind inzwischen legitim, sie werden nicht mehr generell verurteilt sondern Demokratien unterstützen sie mit Waffenlieferungen. Und die Klimaschäden werden immer größer, weil noch immer jährlich mehr und mehr Kohlendioxid emittiert wird.

Unsere politischen Führer haben sich dem Kapitalismus verschrieben und sie haben keine andere Lösung parat als den Kapitalismus mit seinem unendlichen Wachstum. Deshalb sind wir Bürger gefragt. Aber Proteste reichen nicht aus. Wir müssen den Politikern einen Weg präsentieren, wie wir aus dieser globalen Krise heraus kommen und wir müssen jetzt den Schritt in die Zukunft wagen. Wenn es kein bekanntes Wirtschaftssystem gibt, welches den Kapitalismus ablösen kann, dann müssen wir schauen, was die Utopie bietet.

Die Menschen sind bereit für eine Utopie. Wir stehen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wir beginnen damit, Mond und Mars zu besiedeln und wissen im Augenblick, was auf der anderen Seite der Erde passiert. Aber wir klammern uns krampfhaft an ein Wirtschaftssystem, dessen Ursprünge bis fast zum Mittelalter zurückreichen.

Die Grundwidersprüche des kapitalistischen Systems sind innerhalb dieses Systems nicht lösbar. Die Menschen konsumieren aus Angst vor Wohlstandsverlust immer weiter, obwohl sie spüren, dass dieser Konsum den Klimawandel und den Neokolonialismus vorantreibt.

Wie sollen wir uns auch einschränken, wenn wir rund um die Uhr mit Werbung aufgefordert werden, immer mehr zu kaufen. Neuerdings wird diese Werbung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz so an unsere persönlichen Interessen angepasst, dass wir sie bald nicht mehr als Werbung wahrnehmen können. Ich spreche hier hauptsächlich von den Menschen im globalen Norden aber der Drang danach, mehr und mehr zu konsumieren, ist sicher weltweit vorhanden.

Was würde denn passieren, wenn wir tatsächlich weniger kaufen würden, damit die Wirtschaft auf vielleicht 70 Prozent heruntergefahren werden kann, um den Ausstoß von Treibhausgasen und die Rohstoffextraktion des globalen Südens signifikant zu reduzieren?

In diesem Falle würde das Finanzsystem in Panik geraten, wie bei jedem schon viel kleineren Anlass. Das Finanzsystem gibt der Wirtschaft Kredite und erwartet, dass diese Kredite bedient werden. Wenn das Wirtschaftswachstum nachlassen würde, könnte die Wirtschaft diese Finanzleistungen nicht mehr in vollem Maße erfüllen. Das Finanzsystem würde der Wirtschaft dann keine Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen und es käme zu einer Wirtschaftskrise unvorstellbaren Ausmaßes.

Genau aus diesem Grund kann es keine allmähliche Transformation von innen heraus geben, wie sie viele Autoren von Postwachstumsideen vorschlagen.

Daraus folgt, dass wir jetzt über unseren Schatten springen müssen. Bekannte Wege wie der Sozialismus führen nicht zur Lösung, daran besteht eigentlich kein Zweifel. Wir müssen uns jetzt einer utopischen Idee zuwenden. Aber was noch wichtiger ist, wir müssen uns einem nahezu undenkbaren Weg zuwenden, der uns die Verwirklichung dieser utopischen Idee erlaubt.

Die zukünftige Wirtschaft muss eine Wirtschaft sein, in der alle Menschen sicher versorgt sind und sie keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben müssen. Es muss eine Wirtschaft sein, in der niemand dazu verleitet wird, sich mehr zu nehmen als er wirklich braucht. Und es muss eine Wirtschaft sein, die unabhängig vom Finanzsystem ist, welches die Wirtschaft zum Wachstum zwingt.

Wir denken, dass wir bestimmte Voraussetzungen für eine Transformation schaffen müssen. Aber alle Voraussetzungen sind da. Wir haben die modernste Technologie, Wir haben die benötigten Produktionsmittel und wir haben die Menschen, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

Wir müssen uns auch keine komplizierten Steuergesetze ausdenken, um den Reichtum umzuverteilen. Wir müssen nur die Randbedingungen für die Wirtschaft so ändern, dass sie von ganz alleine beginnt, nur noch das zu produzieren, was die Menschen wirklich brauchen, um zufrieden und glücklich leben zu können.

Diese Wirtschaftsform hat sich bereits in tausenden von praktischen Anwendungen bewährt, nämlich überall dort, wo die Menschen freiwillig arbeiten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Versorgungsstrukturen von Graswurzelbewegungen funktionieren. In den Volksküchen, den „Küchen für Alle“ oder „Küfas“ kann diese Wirtschaftsform in vielen Städten jederzeit beobachtet werden.

Es handelt sich dabei um einen vollständigen Wirtschaftskreislauf, es gibt Rohstoffe, eine Produktion und eine Verteilung.

Das Prinzip ist sehr einfach. Alle Menschen arbeiten freiwillig. Das ist nicht ungewöhnlich denn heute beträgt der Anteil ehrenamtlicher Arbeit weltweit ungefähr 40 Prozent, mit steigender Tendenz. Die im ehrenamtlichen Bereich tätigen Menschen machen ihren Job oft besser als diejenigen, die dafür bezahlt werden.

Wenn die Rohstoffe dazu noch kostenlos sind, dann könnten alle Waren an alle Menschen verschenkt werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass kein Mensch aufgefordert wird, sich mehr zu nehmen als was er wirklich benötigt. Dann empfinden wir es auch nicht als Verzicht oder Wohlstandsverlust, wenn wir uns nur das nehmen, was wir für ein zufriedenes Leben brauchen. Dann wäre kein Mensch mehr ausgeschlossen.

Jetzt sagen natürlich viele, dass das auf Grund unserer Gier nicht möglich ist. Aber wir müssen daran denken, dass in dem Moment, in dem wir beginnen, freiwillig zu arbeiten, andere Bedingungen herrschen. Es gibt keinen Wettbewerb mehr und somit liegen dann Bedingungen vor wie im familiären Bereich, in dem Gier weitgehend ausgeschlossen ist. Außerdem ist dieses Risiko klein gegenüber der Gewissheit, was mit unsrer Welt passiert, wenn wir nichts unternehmen.

Sind alle Rohstoffe kostenlos? Ja, natürlich, denn wir müssen der Erde und der Sonne nichts dafür bezahlen.

Für viele Menschen ist dies nicht so einfach nachvollziehbar. Sie argumentieren, der Besitzer des Grundstückes, auf dem die Rohstoffe gewonnen werden, lebt ja davon, dass er diese Rohstoffe verkauft. Oder sie sagen, dass ja bereits Vorleistungen des Bauern nötig sind, um das Korn zu ernten.

In der hier beschriebenen Wirtschaftsform wäre es so, dass der Besitzer des Grundstückes überhaupt kein Einkommen benötigt, weil er seinen Lebensunterhalt gratis bekommt und auch der Bauer erbringt die Vorleistungen mittels freiwilliger Arbeit, er bekommt seinen gesamten Lebensunterhalt freilich auch gratis.

Wir können also feststellen, dass alle Voraussetzungen für die Umstellung der Wirtschaft gegeben sind.

Was passiert mit dem Finanzsystem? Es würde sich dann von ganz alleine auflösen, weil es schlichtweg nicht mehr benötigt wird. Weil es keinerlei materielle Werte schafft, wird es den Menschen überhaupt nicht fehlen. Die frei werdenden Immobilien helfen, die Wohnungsnot zu lindern und die ehemaligen Beschäftigten arbeiten in der Wirtschaft mit, sodass wahrscheinlich eine 20-Stunden-Woche ausreicht.

Geld ist der Knappheitsfaktor, der dafür sorgt, dass wir immer mehr davon haben wollen und der uns dazu zwingt, das Maximale aus der verfügbaren Geldmenge herauszuholen. Das Gegenteil davon ist die Fülle, das gute Gefühl, sich eigentlich unendlich viel nehmen zu können (was später natürlich kein Mensch tun wird). Ersteres führt zu ungezügeltem Konsum, letzteres führt zu Genügsamkeit.

Es passiert dann auch noch etwas ganz besonderes. Weil die Unternehmer keinen Profit mehr erzielen können, verlieren sie allmählich das Interesse an ihrem Eigentum, denn sie haben trotzdem weiterhin die Verantwortung dafür. Wenn ihr Interesse ganz erloschen ist, dann wird alles wieder zu Allmende.

Diese einfache und absolut logische Frage könnte die Welt verändern:

Bist du bereit, freiwillig zu arbeiten, wenn du alles, was du für ein zufriedenes und glückliches Leben brauchst, geschenkt bekommst?

Wer sollte da nein sagen?

Das Geniale an diesem Programm ist, dass der Übergang jederzeit stattfinden kann, sobald alle Menschen ihre Bereitschaft erklären, von einem Stichtag an freiwillig zu arbeiten. Das könnte theoretisch noch in diesem Jahr passieren.

Wir müssen jetzt unbedingt damit beginnen, darüber zu diskutieren.

Weiterführende Literatur (kostenloser Download)

Eberhard Licht

Dies ist meine private Website

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