Das Reich Gottes steht offen, wir müssen nur eintreten

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These 1: Bruttonationalglück ist möglich

Das Konzept des Bruttonationalglücks (Gross National Happiness, GNH) geht auf Bhutan zurück und misst das Wohlergehen einer Gesellschaft nicht primär an materiellen Gütern, sondern an immateriellen Faktoren wie seelischer Gesundheit, Gemeinschaftssinn, Umweltqualität, Bildung, kultureller Identität und guter Regierungsführung. Es stellt damit den Menschen als Ebenbild Gottes und seine Beziehung zu Mitmensch und Schöpfung ins Zentrum – nicht das Geld oder den Konsum.Read More

These 2: Der Mammon bedroht den Fortbestand der Menschheit

Die größten globalen Probleme – steigende Ungleichheit, Umweltzerstörung, Neokolonialismus und Kriege – sind kein Zufall. Sie entspringen einem zentralen Dogma unseres Wirtschaftssystems: dem Zwang zum unaufhörlichen Wachstum.

Dieses Wachstum wird am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen – einer Kennziffer, die alle wirtschaftlichen Aktivitäten addiert, unabhängig davon, ob sie dem Gemeinwohl nützen oder schaden. Das BIP unterscheidet nicht zwischen sinnvoller Wertschöpfung und destruktivem Verbrauch:Read More

These 3: Der Kapitalismus zerstört unsere Moral

Verurteilte Kriminelle werden demokratisch zu Präsidenten, rechte Parteien demokratisch in Regierungen gewählt. Waffenlieferungen an verbrecherische Regimes gelten als wirtschaftlich sinnvoll. Auch Umweltzerstörung und Ausbeutung erscheinen legitim, solange sie dem Wirtschaftswachstum dienen.
Damit aber wird der Maßstab des Evangeliums pervertiert: „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen“ (Jes 5,20). Die Logik des Profits stellt das Gewissen auf den Kopf.Read More

These 4: Nur die vom Geld befreite Arbeit ermöglicht die Entfaltung der gottgegebenen Talente

Solange der Mensch gezwungen ist, seine Arbeitskraft zu verkaufen, um sein Überleben zu sichern, bleibt ihm oft verwehrt, jene Gaben und Talente zu entfalten, die ihm von Gott geschenkt wurden. Die katholische Soziallehre betont jedoch, dass Arbeit Ausdruck der personalen Würde und Mitwirkung am Schöpfungswerk Gottes ist.Read More

These 5: Es besteht die Möglichkeit des direkten Übergangs vom Bruttosozialprodukt zum Bruttosozialglück

Viele Menschen träumen davon, dass nicht mehr das Bruttonationalprodukt – also der Wert aller verkauften Waren und Dienstleistungen – über den Erfolg eines Landes entscheidet, sondern das Bruttonationalglück. Dieser Traum ist nicht nur ökonomisch, sondern auch geistlich bedeutsam. Denn schon in der Bergpredigt verheißt Jesus Glück nicht den Reichen, sondern den Sanftmütigen, den Barmherzigen, den Friedensstiftern (Mt 5,1–10).

Diesen Wandel könnten wir selbst einleiten, wir haben den Schlüssel dafür in der Hand.Read More

These 6: Die Erde schenkt, wir müssten nur annehmen

Alle Rohstoffe auf unserer Welt sind ursprünglich kostenlos.
Die Erde verlangt keine Bezahlung für Wasser, Holz, Metalle oder Energie. Sie gibt – bedingungslos.

Diese Großzügigkeit ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer göttlichen Ordnung: „Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.“ (Ps 24,1).

Doch im heutigen System werden diese Gaben der Schöpfung zu Privateigentum erklärt. Wer Zugriff darauf hat, verlangt Geld dafür. Durch unsere bezahlte Arbeit bekommen die Dinge ihren Preis.Read More

These 7: Die freiwillige Arbeit entzieht dem Mammon die Grundlage – ohne Gewalt

Alle Versuche, den Kapitalismus von innen heraus zu verändern, scheitern an seiner inneren Logik: Alles muss sich rechnen. Jede Maßnahme, auch noch so sozial oder ökologisch, wird danach bewertet, ob sie den Profit steigert oder mindert. Der Kapitalismus ist kein offenes System, sondern ein geschlossener Kreislauf des Mehrwerts – und duldet keine Maßstäbe außerhalb von Markt und Rendite.Read More

These 8: Der weltweite Tag des Gebens

Am Tag der weltweiten Umstellung auf freiwillige Arbeit muss alles wie gewohnt weiterlaufen – ruhig, geordnet, ohne sichtbare Unterbrechung, damit die gesellschaftliche Versorgung nicht gefährdet wird. Das ist möglich, weil sämtliche bestehenden Arbeits- und Lieferbeziehungen bestehen bleiben – lediglich ohne jegliche Zahlungsverpflichtung.Read More

These 9: Die Menschheit kann sich selbst befreien – mit einem einzigen gemeinsamen Schritt im Geist der Gerechtigkeit

Die Kirche könnte eine zentrale Rolle bei der Organisation und spirituellen Begleitung dieses Übergangs spielen. Ein kirchliches Hochfest wie Ostern, Pfingsten oder Weihnachten wäre der perfekte Zeitpunkt, um diesen Tag zu begehen und ihm eine tiefe symbolische Bedeutung zu verleihen.Read More

These 10: Künstliche Intelligenz wird den Markt ersetzen

In einer geldfreien Gesellschaft ersetzt die künstliche Intelligenz (KI) den Markt als Steuerungsmechanismus. Entnahmen und Bedarfe werden digital erfasst, just-in-time koordiniert und durch intelligente Systeme an Produktionsstätten, Lager, Ausgabestellen oder an die Zivilgesellschaft weitergegeben. Statt am Profit orientiert sich die Produktion am tatsächlichen Bedarf.Read More

These 11: Die Befreiung vom Mammon wird auch das Eigentum verändern

Im Kapitalismus dient Eigentum primär der Profiterzeugung. Wird Profit unmöglich – durch Abschaffung des Finanzsystems und des Geldes – verliert Eigentum seine Funktion und löst sich auf.

Schon in der Bibel wird Eigentum nicht als unantastbares Gut behandelt, sondern stets im Zusammenhang mit Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft. „Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt“ (Ps 24,1) – aus dieser Perspektive ist alles Besitz letztlich geliehen, nie absolut.Read More

These 12: Arbeit wird Ausdruck menschlicher Freiheit

In der gemeinwohlorientierten Gesellschaft ohne Geld und Profit entfällt der Arbeitszwang. Arbeit wird freiwillig, kreativ und sinnstiftend – nicht mehr Mittel zum Überleben, sondern Ausdruck menschlicher Freiheit. Dies entspricht dem ursprünglichen Sinn der Arbeit im biblischen Schöpfungsbericht: Der Mensch wird nicht zur Mühsal geschaffen, sondern dazu, den Garten zu bebauen und zu bewahren (vgl. Gen 2,15) – in Beziehung zur Schöpfung, nicht im Kampf gegen sie.Read More

These 13: Sozialsysteme werden nicht mehr benötigt – weil Gerechtigkeit zur Lebensordnung wird

In einer Gesellschaft, in der alle Menschen uneingeschränkten Zugang zu allem Lebensnotwendigen haben, wird die Notwendigkeit für Sozialsysteme wie Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung sowie die Verteilung über Steuern überflüssig. Was heute durch staatliche Institutionen mühsam aufgefangen werden muss, wird dann zur natürlichen Grundlage des gemeinsamen Lebens – getragen von einer Kultur des Miteinanders und der Verantwortung füreinander.Read More

These 14: Fortschritt geschieht durch Freude, nicht durch Zwang – eine Wirtschaft des Geistes statt des Wettbewerbs

Wettbewerb ist ein Produkt kapitalistischer Zwänge und nicht naturgegeben. Viele behaupten, dass nur Konkurrenz den Fortschritt vorantreiben könne. Doch echter Fortschritt entsteht aus der Entfaltung menschlicher Fähigkeiten und kooperativer Zusammenarbeit – aus Freude, Berufung und dem Wunsch, zum Wohl aller beizutragen.Read More

These 15: Die Schenkwirtschaft spiegelt die Logik der Dreifaltigkeit wider

Die freiwillige, geldfreie Zusammenarbeit in einer Schenkwirtschaft ist mehr als ein ökonomisches Modell – sie folgt einer tieferen geistlichen Logik: der göttlichen Bewegung reinen Gebens, wie sie in der Dreifaltigkeit sichtbar wird.

In der christlichen Trinitätslehre gibt sich der Vater dem Sohn, der Sohn dem Vater, und aus diesem gegenseitigen Sich-Schenken geht der Heilige Geist hervor – ein ewiger Kreislauf reiner Hingabe, frei von Berechnung und Gegentausch.

Auch in der freiwilligen Arbeit geschieht genau das: Wer gibt, empfängt selbst Sinn, Beziehung und Lebensfülle – nicht als Gegenleistung, sondern als Frucht des Gebens. Dort, wo nicht getauscht, sondern geschenkt wird, wo Arbeit nicht verkauft, sondern miteinander geteilt wird, spiegelt sich das göttliche Beziehungsgeschehen im menschlichen Alltag.

Eine solche Gesellschaft des Schenkens lebt aus Vertrauen und Freude, nicht aus Kontrolle. Aus Freiheit, nicht aus Zwang. Und aus Liebe zum Leben, nicht aus Angst vor Mangel.

So wird das Reich Gottes, wie es Jesus verkündete, nicht nur geglaubt, sondern konkret erfahrbar – in einer Welt, in der niemand mehr besitzt, weil alle sich gegenseitig alles schenken.

Berlin, den 12.05.2025

Eberhard Licht

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